BoE weiter uneins über Zinswende
BZ Frankfurt – In der britischen Notenbank geht die Kontroverse über den richtigen Zeitpunkt einer Zinswende weiter. Zwei von neun Zentralbankern stimmten auch in der Sitzung Anfang September für eine sofortige Zinserhöhung, wie aus den mit Spannung erwarteten Protokollen des Treffens der Bank of England (BoE) hervorgeht, die am Mittwoch veröffentlicht wurden. Im August hatten überraschend die Währungshüter Martin Weale und Ian McCafferty für eine Anhebung auf 0,75 von 0,5 % plädiert. Sie bekräftigten nun ihre Position. An den Märkten wird frühestens für Februar oder März 2015 eine Zinserhöhung erwartet. Einige Ökonomen rechnen mit einem solchen Schritt aber schon für Ende dieses Jahres.In dem geldpolitischen Ausschuss herrscht laut den Protokollen mehrheitlich die Einschätzung vor, dass eine rasche Zinserhöhung derzeit nicht nötig sei. Vielmehr drohe die Konjunkturschwäche in der Eurozone die Erholung der britischen Wirtschaft zu bremsen. Die BoE hält den Leitzins seit mehr als fünf Jahren auf historisch niedrigem Niveau. Die Wirtschaft Großbritanniens hat die Schwächephase nach der globalen Finanzkrise mittlerweile verdaut und wächst wieder kräftig. Dies zeigen auch neue Zahlen des Statistikamts ONS: Demnach ist die nach internationalen Standards erhobene Arbeitslosenquote in den drei Monaten bis Juli um 0,2 Punkte auf 6,2 % gefallen. Das ist der tiefste Stand seit November 2008.