NACH DER EINIGUNG

Bonitätsprüfer skeptisch

S & P, Moody's und Fitch warten Hellas-Beschlüsse ab

Bonitätsprüfer skeptisch

lz Frankfurt – Die Bonitätsprüfer der Ratingagenturen werten die Einigung der Eurogruppe mit Griechenland fast durchweg positiv, zeigen sich aber skeptisch hinsichtlich einer zügigen und umfassenden Umsetzung. Daher bleiben sie derzeit auch vorsichtig, was ihre Bonitätsbewertungen für das Land sowie seine Banken und Unternehmen angeht.Moritz Kraemer, der Chefanalyst für europäische Ratings bei Standard & Poor’s (S & P), äußerte zwar die Hoffnung, die Bonität Griechenlands “recht rasch” heraufstufen zu können, falls sich das dritte Hilfsprogramm als tragfähig erweise. Doch zugleich fügt er hinzu, dass die Ratingagentur in ihrem Basismodell weiter davon ausgehe, dass Griechenland den Euro verlassen werde.Die Ratingagenturen Moody’s und Fitch verweisen auf den dramatisch hohen Finanzbedarf der Banken und der Unternehmen. Überall fehle es an Liquidität. Das lähme die Wirtschaft und erhöhe das Risiko für neue Kreditausfälle. Skeptisch äußern sie sich ebenfalls über die Umsetzung des neuen Bail-out-Programms, weil sich die griechische Regierung eine ganze Reihe von Reformen und Sparbeschlüssen bereits im Vorgriff parlamentarisch absegnen lassen muss. Das Programm könne in den “kommenden Tagen” auch noch daran noch scheitern, befürchtet Moody’s, dass die nötige Brückenfinanzierung nicht zustande komme.