Boris Johnson verweigert Treffen mit EU-Politikern
hip London – Großbritanniens Premier Boris Johnson will sich erst dann wieder mit Staats- und Regierungschefs anderer EU-Staaten treffen, wenn diese der Entfernung der umstrittenen Sondervereinbarungen zu Nordirland aus dem EU-Austrittsvertrag zustimmen. Er wolle sich nicht hinsetzen, um gesagt zu bekommen, dass die EU den mit seiner Vorgängerin getroffenen Deal nicht wieder öffnen könne, sagte seine Sprecherin: “Die EU hat bis jetzt gesagt, dass sie nicht zu Neuverhandlungen bereit ist. Wir müssen deshalb annehmen, dass es am 31. Oktober einen No-Deal-Brexit geben wird.”Einer aktuellen Umfrage zufolge haben die Konservativen ihren Vorsprung vor Labour auf zehn Prozentpunkte ausgeweitet. Wie die von der “Sunday Times” in Auftrag gegebene Yougov-Umfrage ergab, würden 31% die Tories wählen. Die Partei Jeremy Corbyns kam dagegen lediglich auf 21 %. Sowohl Liberaldemokraten (20 %) als auch Brexit Party (13 %) verloren an Unterstützung.Unterdessen bemüht sich der ehemalige Schatzkanzler Philip Hammond der Sonntagszeitung zufolge, eine Kampagne gegen einen NoDeal-Brexit an den Start zu bringen. Sie soll vom früheren Entwicklungshilfeminister Rory Stewart geführt werden. Kurz nach seinem Rücktritt habe sich Hammond auch mit Keir Starmer getroffen, der das Thema Brexit bei Labour verantwortet. Wie das Blatt zudem berichtet, will ein Tory-Abgeordneter auf dem Parteitag zu den Liberaldemokraten wechseln. Das könnte die Regierung die Mehrheit im Unterhaus kosten. Angeblich soll es sich um den Brexit-Gegner Phillip Lee handeln, der in seinem Wahlkreis bereits ein Misstrauensvotum verloren hat.Die Führerin der schottischen Konservativen, Ruth Davidson, sprach nach ihrem Treffen in Holyrood mit Johnson von einem “unglaublich konstruktiven Meeting”. Sie unterstütze ihn voll und ganz in seinem Bemühen, einen Deal mit der EU zustande zu bringen, sagte die No-Deal-Gegnerin.