Britische Erholung verliert an Schwung
hip London – Die britische Wirtschaft hat im August deutlich an Schwung verloren. Wie das Statistikamt ONS mitteilte, expandierte das Bruttoinlandsprodukt um 2,1 %. Volkswirte hatten dagegen ein Plus von 4,6 % auf der Rechnung. Ein Blick in die Daten zeigt, dass das Wachstum fast ausschließlich in der Dienstleistungsbranche stattfand, insbesondere bei solchen Dienstleistungen wie denen des Gastgewerbes, die von privaten Endverbrauchern in Anspruch genommen werden. Die Entwicklung von Industrieproduktion und Baugewerbe verlangsamte sich dagegen. Die Volkswirte vom Nationalen Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung (NIESR) gehen nun davon aus, dass die britische Wirtschaft im September stagnierte. Vor dem Hintergrund der wahrscheinlichen Verschärfung der Ausgangsbeschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie, des Auslaufens staatlicher Hilfsprogramme und des herannahenden Endes der Brexit-Übergangsphase rechnen sie für das Schlussquartal mit einer deutlichen Verlangsamung der Erholung. Sie haben für das Gesamtjahr eine Schrumpfung der britischen Wirtschaft um 8,5 % auf der Rechnung. Die Industrieproduktion lag im August um 0,3 % über dem Vormonatsniveau. Volkswirte hatten im Schnitt einen Zuwachs um 2,5 % erwartet. Im Juli hatte das Plus noch bei 5,2 % gelegen.