hip London – Rund zwei Drittel der Boardmitglieder britischer Unternehmen haben sich gegen einen Austritt des Landes aus der EU ausgesprochen. Wie das Institute of Directors (IoD) mitteilte, stimmten 65 % seiner Mitglieder der Aussage zu, dass aus Sicht ihrer Organisation die Vorteile der Mitgliedschaft in der Staatengemeinschaft die Nachteile überwögen. Mehr als die Hälfte (51 %) machte ihr Stimmverhalten bei der von Premierminister David Cameron angekündigten Volksabstimmung jedoch davon abhängig, welche Zugeständnisse die Regierung in Brüssel aushandeln kann. Zwei Fünftel wollen auf jeden Fall in der EU bleiben. Lediglich 7 % sprachen sich für den Brexit aus. Allerdings glauben nur 13 %, dass die EU über ein überlebensfähiges sozioökonomisches Modell verfügt.”Das Ergebnis des EU-Referendums steht auf der Kippe”, sagte IoD-Generaldirektor Simon Walker. In beiden großen Parteien sei man sich über die künftige Rolle Großbritanniens uneins. “Die Flüchtlingskrise und die Unsicherheit, was die Zukunft Griechenlands angeht, sind vielleicht die unmittelbaren Probleme, die bei den Diskussionen der EU-Führer im Vordergrund stehen”, sagte Walker. “Das zugrunde liegende Problem ist jedoch ein Mangel an wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit.” Für die Umfrage wurden 1 259 Boardmitglieder befragt. Gut drei Fünftel (61 %) gehen davon aus, dass die Volksabstimmung Unsicherheiten für ihr Geschäft bringen wird.Die Kampagne für einen Alleingang Großbritanniens gewinnt vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise in Europa an Schwung. In der jüngsten Yougov-Umfrage im Auftrag der “Times” unterstützten 40 % einen Brexit, 38 % sprachen sich dagegen aus. Im Juni hatte das Pro-EU-Lager noch mit zehn Prozentpunkten in Führung gelegen.