hip London – Das britische Bruttoinlandsprodukt ist der ersten Schätzung der Statistikbehörde ONS zufolge im abgelaufenen Quartal so stark gewachsen wie zuletzt vor drei Jahren. “Das zeigt, dass sich die harte Arbeit gelohnt hat und Großbritannien auf dem Weg zum Erfolg ist”, ließ sich Schatzkanzler George Osborne auf Twitter vernehmen. “Geschäftsklima und Verbrauchervertrauen werden dadurch gestärkt, dass die Erholung auf gutem Wege ist”, sagte John Cridland, Generaldirektor des Unternehmensverbands CBI. Er rechne mit steigenden Investitionen. Am Kapitalmarkt wurde erneut darauf spekuliert, dass die Bank of England früher als erwartet den Leitzins erhöhen wird.Mit 0,8 % traf das Wirtschaftswachstum den Schnitt der von Volkswirten abgegebenen Schätzungen. Im zweiten Quartal hatte es noch bei 0,7 % gelegen. Auch im Vergleich zum Vorjahr nahm die Inselökonomie Fahrt auf. Im dritten Quartal wuchs das BIP um 1,5 % nach 1,3 % im zweiten Quartal. Im Vorjahresquartal hatten in London die Olympischen Spiele stattgefunden.Den größten Beitrag lieferte mit 0,6 Prozentpunkten der Dienstleistungssektor. Besonders gut entwickelte sich die Bauwirtschaft, deren Output vor dem Hintergrund des boomenden Immobilienmarkts um 2,5 % zulegte. Allerdings trug sie damit lediglich 0,2 Prozentpunkte zum Wachstum bei. Die Industrie wuchs mit 0,5 % weniger stark als die Dienstleistungsbranche. Ihr Beitrag zum Wachstum belief sich auf lediglich 0,1 Punkte.”Die Stärke des Dienstleistungssektors ist ermutigend, weil er für einen großen Teil der Volkswirtschaft steht, aber das schwächere Abschneiden des verarbeitenden Gewerbes ist etwas enttäuschend”, schrieb Blerina Uruci von Barclays. “Es deutet darauf hin, dass die Fortschritte von Großbritannien bei der Neuausrichtung der Wirtschaft langsam und problembeladen sind.”