Britischer Industrieoutput sinkt im Mai erneut

Handelsdefizit steigt - Wachstum erholt sich

Britischer Industrieoutput sinkt im Mai erneut

hip London – Die britische Industrieproduktion ist im Mai den dritten Monat in Folge gesunken. Wie das Statistikamt ONS mitteilt, ging sie um 0,4 % zurück. Volkswirte hatten stattdessen einen Anstieg von 0,5 % auf der Rechnung. Der Rückgang im April war zudem stärker als bislang angenommen. Die Statistiker revidierten ihre Schätzung von -0,8 % auf -1,0 %. Das britische Handelsdefizit weitete sich in den drei Monaten per Ende Mai um 5 Mrd. auf 8,3 Mrd. Pfund aus. Während die Ausfuhren vor allem wegen rückläufiger Autoexporte um 3,1 Mrd. Pfund schrumpften, stiegen die Einfuhren um 1,9 Mrd. Pfund. Das verarbeitende Gewerbe verzeichnete in diesem Zeitraum stagnierende Exporte. Allerdings bestreitet in Großbritannien die Dienstleistungsbranche gut vier Fünftel der Wirtschaftsleistung.Zudem wurden vom ONS erstmals Daten zum Wirtschaftswachstum auf monatlicher Basis vorgelegt (vgl. BZ vom 10. Juli). Demnach expandierte die britische Volkswirtschaft in den drei Monaten per Ende Mai wie von Volkswirten erwartet um 0,2 %. Im Mai wuchs sie um 0,3 % nach 0,2 % im April. Das warme Wetter und die königliche Hochzeit hatten bei den britischen Verbrauchern für mehr Einkaufslust gesorgt. Paul Donovan, Global Chief Economist von UBS Wealth Management, nannte das neue Angebot des ONS “aufregend, vorausgesetzt, man ist Volkswirt”. Für die HSBC-Ökonomin Elizabeth Martins stellt das neue System eine Verbesserung dar, obwohl die monatlichen Daten heftigen Revisionen unterzogen werden könnten.