Brüssel leitet Entlastungen für den Mittelstand ein
Brüssel leitet Entlastungen
für den Mittelstand ein
Vereinfachte Besteuerung und Zahlungsverzug im Fokus
dpa-afx Brüssel
Mit Abbau von Bürokratie, vereinfachter Besteuerung und neuen Maßnahmen gegen Zahlungsverzug will die EU-Kommission kleine und mittlere Unternehmen (KMU) entlasten. Nach Willen der Brüsseler Behörde sollen etwa Verwaltungsverfahren sowie Berichtspflichten vereinfacht und somit der Verwaltungsaufwand verringert werden. Darüber hinaus soll dem Mittelstand der Zugang zu Finanzmitteln erleichtert werden.
Mit einer neuen Verordnung will die Kommission auch Zahlungsverzug bekämpfen. In Zeiten von Krisen und Turbulenzen nähmen Zahlungsverzögerungen zu und stellten ein Risiko für KMU dar: In der EU werde im Durchschnitt jede zweite Rechnung im Geschäftsverkehr verspätet – oder gar nicht – bezahlt, erläuterte die Behörde. Nach Willen der Kommission soll künftig eine Zahlungsfrist von 30 Tagen für alle Handelsgeschäfte gelten.
"Wir vereinfachen die Steuervorschriften, verringern den Verwaltungsaufwand und fördern die Qualifikationen", sagte Breton. Die Überarbeitung der Regeln für den Zahlungsverzug werde ein faireres Geschäftsumfeld für KMU im gesamten Binnenmarkt schaffen. "Dies wird kleine Unternehmen widerstandsfähiger machen und ihnen helfen, schwierige Zeiten zu überstehen", so der Franzose.
Mit vereinfachter Besteuerung möchte die Kommission den KMU eine weitere Hürde nehmen. Derzeit werden grenzüberschreitend in der EU tätige Unternehmen den Angaben nach in mehr als einem Mitgliedsland steuerpflichtig, sobald sie im Ausland eine dauerhafte Betriebsstätte begründen. Künftig sollen sie nur noch mit der Steuerverwaltung des Hauptsitzes zu tun haben, anstatt mehrere Steuersysteme einhalten zu müssen. Gelten soll das ab 2026.
Auch große, grenzüberschreitende Unternehmen in der EU will die Kommission mit verschiedenen Initiativen bei der Einhaltung von Steuervorschriften entlasten. 27 verschiedene nationale Steuersysteme machten die Einhaltung der Steuervorschriften für Unternehmen schwierig und teuer. Mit einem neuen Regelwerk soll leichter erkennbar werden, welche Steuern wo fällig werden.