Bundesbank erwartet Wachstum im Frühjahr
Bundesbank erwartet
Wachstum im Frühjahr
Kritik an Transparenz der Bundesfinanzen
ba Frankfurt
Die Bundesbank erwartet für das zweite Quartal einen leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung, nachdem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal noch stagniert hat. Der Ausblick sei aber nur verhalten optimistisch, heißt es im Monatsbericht Mai.
“Nachlassende Lieferengpässe, das hohe Auftragspolster und die gesunkenen Energiepreise begünstigen die Fortsetzung der Erholung in der Industrie”, schreiben die Bundesbank-Volkswirte – auch ohne größere neue Nachfrageimpulse. Dies dürfte auch die Exporte stützen, zumal die globale Konjunktur wieder etwas Tritt gefasst habe. Im Bau rechnet die Bundesbank mit einem Produktionsrückgang: “Die stark gesunkene Nachfrage dürfte ihren Tribut zollen, und der zuvor stützende Effekt von der milden Witterung entfällt”, heißt es im Monatsbericht. Der private Konsum hingegen dürfte in etwa stagnieren. Schon im ersten Quartal war der Privatkonsum als Konjunkturmotor ausgefallen, da die Teuerung an der Kaufkraft zehrt. Wegen der “nach wie vor außerordentlich hohen Preissteigerung”, etwa bei Nahrungsmitteln, erwartet die Bundesbank nur einen allmählichen Rückgang der Inflation.
Kritik äußerte die Bundesbank mit Blick auf die Bundesfinanzen und das Zusammenspiel mit der Schuldenbremse. “Es wird zunehmend schwieriger, den Überblick zu wahren.” Der Bund halte sich zwar zugute, 2023 die Schuldenbremse wieder einzuhalten. Gleichzeitig plane er aber mit einem sehr hohen Defizit von 231 Mrd. Euro, davon 146 Mrd. in seinen Extrahaushalten. Unklar bleiben auch die Verpflichtungen aus neuen Schulden der EU für Next Generation EU (NGEU).