Bundesbank erweitert Daten zu Target-Salden
rec Frankfurt
Die Bundesbank erweitert ihr Datenangebot zu den Target-Salden. Für die Forderungen der Bundesbank im Zahlungsverkehr des Euroraums würden ab sofort auch Durchschnittswerte für den vorangegangenen Monat veröffentlicht, hieß es. „Dies ermöglicht eine genauere Einschätzung der Saldoentwicklung.“ So sollen „Stichtagseffekte“ aus Verlagerungen von Einlagen durch Anleger und Kreditinstitute vermieden werden, „die mit stärkeren Ausschlägen verbunden sein können“. Bislang wies die Bundesbank nur den Wert zum jeweiligen Monatsende aus.
Die Target2-Salden zeigen die Verbindlichkeiten und Forderungen an, die bei nationalen Notenbanken durch die Abwicklung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs der Kreditinstitute in der Eurozone entstehen. Deutschland ist der größte Gläubiger. Die möglichen praktischen Folgen, etwa für den Fall, dass ein Land aus dem Euro austritt, sind unklar. Darüber schwelt seit Jahren eine Debatte unter hiesigen Ökonomen.
Im Juli beliefen sich die Forderungen der Bundesbank laut dem am Freitag erstmals veröffentlichten Durchschnittswert auf 1,037 Bill. Euro. Zum Ende des Monats Juli lagen sie bei 1,025 Bill. Euro. Nach herkömmlicher Rechnung verringerten sie sich damit auf Monatssicht um 77 Mrd. Euro. Die höchsten Verbindlichkeiten wiesen zuletzt die Notenbanken Italiens und Spaniens auf.