Bundesbank-Forderungen im Eurosystem nehmen zu

Anleihekäufe verursachen Anstieg der Target-Salden

Bundesbank-Forderungen im Eurosystem nehmen zu

Reuters Frankfurt – Die Forderungen der Bundesbank im Zahlungssystem der Euro-Notenbanken sind nach Überschreiten der Billionenschwelle weiter gestiegen. Neuen Daten der Bundesbank zufolge nahmen sie im August um rund 37 Mrd. Euro auf 1,056 Bill. Euro zu. In der Eurozone wird der gesamte grenzüberschreitende Zahlungsverkehr über das Verrechnungssystem Target2 abgewickelt. Die Bundesbank ist dabei der größte Gläubiger. Die Notenbanken Italiens und Spaniens wiesen zuletzt die höchsten Verbindlichkeiten auf. Die Target2-Schulden der Banca d’Italia legten im August minimal auf 522,86 Mrd. Euro zu.Wie EZB-Direktorin Isabel Schnabel Reuters unlängst erläuterte, ist der jüngste Anstieg der Target-Salden auf die umfangreichen Anleihekäufe der Währungshüter zurückzuführen. Anzeichen für eine Kapitalflucht aus Ländern mit Target-Verbindlichkeiten gebe es nicht. Die EZB hatte erst im Juni ihr groß angelegtes Anleihekaufprogramm PEPP zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie um 600 Mrd. Euro auf nunmehr 1,35 Bill. Euro aufgestockt. Die Käufe wurden zudem bis Ende Juni 2021 verlängert. Wie die EZB erklärt auch die Bundesbank den Anstieg der Salden vor allem mit den Wertpapierkäufen der Euro-Notenbanken. Sie schloss unlängst aber nicht aus, dass auch sogenannte Safe-Haven-Zuflüsse in Reaktion auf die Corona-Pandemie einen gewissen Einfluss gehabt haben könnten. Konkrete Hinweise dafür hatte sie aber nicht festgestellt.