Target-Salden

Bundesbank-Forderungen im Eurosystem nehmen zu

Die billionenschweren Forderungen der Deutschen Bundesbank im Zahlungsverkehr der Eurozone steigen weiter an. Die sogenannten Target-Forderungen erhöhten sich im Juni um rund 25 Mrd. Euro auf 1,102 Bill. Euro, wie auf der Webseite der deutschen...

Bundesbank-Forderungen im Eurosystem nehmen zu

Reuters Frankfurt

Die billionenschweren Forderungen der Deutschen Bundesbank im Zahlungsverkehr der Eurozone steigen weiter an. Die sogenannten Target-Forderungen erhöhten sich im Juni um rund 25 Mrd. Euro auf 1,102 Bill. Euro, wie auf der Webseite der deutschen Notenbank am Mittwoch einsehbar war. Über das „Target 2“ genannte Verrechnungssystem verläuft im Währungsgebiet der gesamte grenzüberschreitende Zahlungsverkehr der Finanzinstitute. Die Target-Salden zeigen die Forderungen und Verbindlichkeiten an, die bei den nationalen Notenbanken dadurch anfallen.

Der größte Gläubiger in dem System ist die Bundesbank. Die Notenbanken Spaniens und Italiens wiesen zuletzt die höchsten Verbindlichkeiten aus. Die Banca d’Italia meldete am Mittwoch einen Anstieg der Target-Schulden im Juni von rund 29 Mrd. Euro auf 521,5 Mrd. Euro. Das ist das höchste Niveau seit September.

Ökonomen blicken sehr genau auf die Daten, denn große Veränderungen bei den Verbindlichkeiten und Forderungen könnten auf Verschiebungen bei den Kapitalströmen hinweisen. Dies war etwa vor rund zehn Jahren der Fall, als es im Zuge der Euro-Schuldenkrise zu Kapitalabflüssen aus schuldengeplagten südeuropäischen Ländern gekommen war. Aktuell stehen hinter den hohen Target-Salden aber laut Europäischer Zentralbank (EZB) vor allem die umfangreichen Anleihenkäufe der Währungshüter.