Bundesbank warnt vor Regelbruch

Börsen-Zeitung, 23.11.2017 Reuters/lz Frankfurt - Die Bundesbank lehnt Änderungen an den von der Europäischen Zentralbank (EZB) selbst gesteckten Regeln für die Anleihenkäufe ab. "Es ist ganz offensichtlich, dass Veränderungen dieser Parameter, die...

Bundesbank warnt vor Regelbruch

Reuters/lz Frankfurt – Die Bundesbank lehnt Änderungen an den von der Europäischen Zentralbank (EZB) selbst gesteckten Regeln für die Anleihenkäufe ab. “Es ist ganz offensichtlich, dass Veränderungen dieser Parameter, die der EZB-Rat aus gutem Grund selbst gesetzt hat, die Geldpolitiker tief in den Bereich der Fiskalpolitik ziehen würden”, warnte Bundesbankvorstand Joachim Wuermeling in London laut Redetext. Die deutsche Notenbank stand den Staatsanleihen-Käufen von Anfang an kritisch gegenüber. Sie sieht die inzwischen auf 2,55 Bill. Euro angelegten Käufe als reines Notfallinstrument – etwa um eine gefährliche Preisspirale nach unten abzuwehren. Die Währungshüter dürfen nach eigenen Regeln nur bis zu 33 % einer einzelnen Staatsanleihe und nur bis zu 33 % der ausstehenden Anleiheschulden eines Landes halten. Grundgerüst der Käufe ist der Kapitalschlüssel. Dieser sorgt dafür, dass mehr Titel von Staaten gekauft werden, die der EZB mehr Eigenkapital zur Verfügung stellen. Zuletzt wurden Vermutungen angestellt, ob die Kaufschwellen früher erreicht werden, als das Programm andauert, und darum eine Regelanpassung notwendig würde.