CDU wählt Ende April den neuen Vorsitzenden
wf/arp Berlin/Frankfurt – Die CDU wird auf einem Sonderparteitag am 25. April einen neuen Vorsitzenden wählen. Dies sei auch eine Vorentscheidung über die Kanzlerkandidatur der Partei, kündigte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer laut Nachrichtenagentur Reuters in Berlin an. Es zeichnet sich eine Kampfkandidatur ab. Friedrich Merz lud am Montagabend für den heutigen Dienstag zu einer Pressekonferenz ein. Es wird damit gerechnet, dass er dann seine Ambitionen auf Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur öffentlich machen wird.Es werde auch damit gerechnet, dass sich in dieser Woche weitere Bewerber wie Armin Laschet und Jens Spahn öffentlich erklärten, sagte sie nach den CDU-Gremiensitzungen und Gesprächen mit den nordrhein-westfälischen Politikern. Der ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen stammende CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hatte bereits in der vergangenen Woche seine Kandidatur erklärt. Keine RegionalkonferenzenObwohl eine Kampfkandidatur mehrerer Bewerber auf dem Parteitag für wahrscheinlich gehalten werde, seien sich alle einig gewesen, dass es vor dem Sonderparteitag in Berlin keine Regionalkonferenzen wie 2018 geben solle, so Kramp-Karrenbauer. Alle potenziellen Bewerber hätten zudem zugesagt, das Wahlergebnis akzeptieren und sich dann in den Dienst der Partei stellen zu wollen. CDU-Präsidium und -Bundesvorstand billigten damit einen Vorschlag von Kramp-Karrenbauer, um das Führungsvakuum an der CDU-Spitze zu beenden. Dieses wird mitverantwortlich auch für das historisch schlechte Abschneiden der CDU bei der Landtagswahl in Hamburg gemacht.Kramp-Karrenbauer sagte mit Blick auf die Wahl des CDU-Parteichefs: “Damit ist für uns auch das klare Signal für den Kanzlerkandidaten der CDU verbunden.” Aus Bayern meldete sich umgehend CSU-Parteichef Markus Söder, der daran erinnerte, dass seine Partei in der Kanzlerkandidatenfrage mitreden werde.Die CDU musste bei den Wahlen zur Hamburger Bürgerschaft am Wochenende herbe Verluste hinnehmen. Mit nur 11,2 % – ein Minus von knapp 5 Prozentpunkten – fuhren die Christdemokraten das zweitschlechteste Ergebnis jemals bei einer Landtagswahl ein. Lediglich 1951 hatte die CDU in Bremen mit 9,1 % schlechter abgeschnitten.Zwar fielen die Verluste der SPD noch höher aus, aber der Groko-Partner wurde wieder stärkste Fraktion und kann mit Peter Tschentscher den Ersten Bürgermeister stellen. Die FDP verfehlte nach einer Nachzählung knapp den erneuten Einzug in die Bürgerschaft. Allerdings errangen die Freidemokraten in Hamburg ein Direktmandat.