CDU will Spitze ohne Kampfkandidatur besetzen
wf Berlin – Bei der Nachfolgeregelung für ihre Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer setzt die CDU auf eine einvernehmliche Lösung und will eine Kampfkandidatur an der Spitze vermeiden. Kramp-Karrenbauer wird diese Woche die aussichtsreichsten Kandidaten für CDU-Vorsitz und Kanzlerkandidatur treffen und Einzelgespräche mit ihnen führen. Darunter: der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, der frühere Unions-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Das Gespräch mit Merz ist nach Informationen aus Berlin für den heutigen Dienstag geplant.Laschet sprach sich für ein Führungsteam aus. “Alles, was ein Team ist, was die unterschiedlichen Fähigkeiten der unterschiedlichen Akteure mit einbezieht – und das müssen auch noch ein paar mehr sein als die drei, die gerade genannt werden -, tut der CDU als Volkspartei gut”, sagte Laschet laut Nachrichtenagentur dpa-afx in Aachen. Eine Doppelspitze wie bei SPD und Grünen könne er sich “schwer vorstellen”, wohl aber “unterschiedliche Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Aufgaben”.Die CDU-Vorsitzende hatte nach nur etwas mehr als einem Jahr an der CDU-Spitze angekündigt, auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten und sich auch vom Parteivorsitz zurückzuziehen. Beides soll wieder in einer Hand liegen. Bundeskanzlerin Angela Merkel will bei der Bundestagswahl 2021 nicht erneut antreten. Auslöser für den Rückzug Kramp-Karrenbauers war das Wahldebakel in Thüringen, bei dem die Landes-CDU zusammen mit der AfD stimmte und Warnungen aus Berlin in den Wind schlug.Offen ist bislang der Zeitplan. Regulär wäre der CDU-Kanzlerkandidat Ende 2020 beim Parteitag gewählt worden. An diesem Zeitplan hält CSU-Vorsitzender Markus Söder fest. Bei der Kanzlerkandidatur redet die CSU – anders als beim CDU-Vorsitz – in der Union mit. Auch Söder gilt als Kandidat für die Kanzlerkandidatur, hat aber bereits abgelehnt.