Centeno macht Abschied aus Eurogruppe offiziell
ahe – Der portugiesische Finanzminister Mario Centeno hat – wie allgemein erwartet – seinen Abschied als Eurogruppen-Präsident für den nächsten Monat angekündigt. Seine Amtszeit ende am 13. Juli, schrieb der 53-Jährige auf Twitter. Und weiter hieß es: “Am Donnerstag werde ich meine Kollegen von der Eurogruppe über meine Entscheidung informieren, kein zweites Mandat zu beantragen, da ich bis zum 15. Juni als portugiesischer Finanzminister zurücktreten werde.”Centeno beendete damit bereits seit Jahresbeginn anhaltende Spekulationen. Bereits damals hieß es, der Ökonom werde möglicherweise das Finanzministerium verlassen und zur portugiesischen Zentralbank zurückkehren. Für die hatte Centeno in der Vergangenheit bereits 13 Jahre lang gearbeitet. Ihm werden gute Chancen zugeschrieben, neuer Gouverneur der Notenbank zu werden. Hierzu äußerte sich Centeno gestern allerdings nicht.Er kündigte lediglich an, am morgigen Donnerstag in der Eurogruppe den Bewerbungsprozess für seine Nachfolge zu starten und einen für den 9. Juli geplanten Wahlprozess zu skizzieren. Den Euro-Staaten bleibt damit nicht besonders viel Zeit zur Meinungsbildung. In den vergangenen Monaten waren als mögliche Kandidaten wiederholt unter anderem der irische Finanzminister Paschal Donohoe, vor allem aber die spanische Ressortchefin Nadia Calviño genannt worden. Calviño gilt als äußerst kompetent und als teamfähige Führungskraft, die Brüssel aus ihrer langen Arbeit in der EU-Kommission bestens kennt.Centeno war im Januar 2018 als Eurogruppen-Präsident angetreten. Unter seiner Führung waren unter anderem das große Griechenland-Paket im Sommer 2018 oder die Grundsatzverständigungen zu Reformen der Eurozonen-Architektur im Dezember 2018 verabschiedet worden. Centeno galt allerdings stets als führungsschwach und als jemand, dem es immer weniger gelang, Kompromisse zwischen den divergierenden Interessen innerhalb der Eurogruppe auszuloten. So ist die vor zweieinhalb Jahren beschlossene Reform des ESM politisch noch immer nicht abgesegnet worden.