China investiert weniger in EU
dpa-afx Peking – Firmen aus China haben im vergangenen Jahr erneut weniger Geld für Übernahmen in der Europäischen Union in die Hand genommen. Die Direktinvestitionen in die 28 EU-Länder sanken 2019 um 33 % auf 12 Mrd. Euro, wie aus einer Analyse des Berliner Merics-Instituts und der US-Beratungsfirma Rhodium Group hervorgeht. Nach dem bisherigen Höchststand im Jahr 2016 ist es der dritte Rückgang in Folge. Nach Darstellung der Autoren haben chinesische Firmen zwar immer noch großes Interesse an Übernahmen im Ausland, veränderte Rahmenbedingungen in China und Europa würden es ihnen jedoch erschweren, Kapital aufzunehmen und notwendige Genehmigungen zu erhalten. Wie aus der Untersuchung hervorgeht, beeinflusst auch die derzeitige Coronavirus-Pandemie die Investitionsströme “tiefgreifend”. So habe sich die Schließung großer Teile der chinesischen Wirtschaft im Februar und März im ersten Quartal negativ auf die Geschäftsabschlüsse ausgewirkt. Ein Kaufrausch bei chinesischen Investoren wie nach der Finanzkrise 2009 und der Euro-Krise 2013 sei diesmal weniger wahrscheinlich.”Es ist zu erwarten, dass chinesische Unternehmer in Einzelfällen, zum Beispiel in Großbritannien in der Chipindustrie oder in Deutschland im Automobilsektor versuchen werden zuzugreifen”, sagte Merics-Direktor Mikko Huotari.