China kann mit starker Währung vorerst gut leben
Reuters Peking – Trotz des Höhenflugs der chinesischen Währung wird die Notenbank vorerst wohl nicht einschreiten. Dies signalisieren Insider, die mit den internen Diskussionen im Regierungsapparat und in der Zentralbank vertraut sind. “Wir brauchen nicht zu intervenieren, da wir kein Störfeuer durch größere Kapitalzuflüsse oder -abflüsse gesehen haben”, sagte der einflussreiche Regierungsökonom Yu Yongding am Freitag Reuters. An den Märkten waren zuletzt Spekulationen aufgekommen, dass die Zentralbank angesichts der zunehmenden Stärke der Währung eingreifen könnte. Laut Insidern kommt dies aber wohl nur dann in Frage, wenn der Kurs zu schnell steigen sollte und der Exportmotor des Landes dadurch Schaden zu nehmen droht.Der chinesische Renminbi ist nicht frei handelbar. Die Notenbank lässt den Kurs nur gemäß jeweils kurzfristigen Vorgaben innerhalb bestimmter Grenzen schwanken. Er schloss am Freitag zu einem Kurs von 6,5302 zum Dollar. “Wir sollten uns nicht zu sehr über einen Anstieg des Yuan den Kopf zerbrechen”, sagte ein mit den Diskussionen in der Notenbank vertrauter Insider. Die Währung notiere noch in einer “normalen Spanne”, und es sei keine große Sache, wenn sie noch etwas zulege. “Doch wir können sie nicht zu schnell steigen lassen”, gab ein anderer Insider mit Blick auf die Auswirkungen auf den Exportsektor zu bedenken. Der Renminbi hat dieses Jahr zum Dollar rund 6,6 % an Wert zugelegt und jüngst ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch markiert.