China läuft Deutschland bei EU-Importen den Rang ab
China läuft Deutschland den Rang bei EU-Importen ab
ba Frankfurt
Die Dominanz deutscher Produkte auf dem europäischen Markt wird von der chinesischen Konkurrenz sukzessive aufgebrochen. Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge schrumpft insbesondere der Anteil industrieller Produkte aus Deutschland, während der chinesische Anteil wächst – nicht zuletzt wegen der hohen Energiekosten. Die fortschreitende Energiewende setze die Unternehmen zunehmend unter Druck. „Egal ob Maschinenbau, Elektroindustrie oder Chemiebranche: In den wichtigsten deutschen Exportbranchen sinken die Anteilsvorsprünge immer stärker“, sagte Studienautor und Außenhandelsexperte Jürgen Matthes. „Das deutsche Exportmodell scheint zunehmend ins Wanken zu geraten.“
Laut IW machten deutsche Produkte zur Jahrtausendwende rund 14% an den gesamten EU-Importen aus, 2022 waren es nur noch 12,5%. Im selben Zeitraum stieg der Anteil chinesischer Waren von 2,6% auf 8,8%. Besonders deutlich sei diese Entwicklung bei den deutsche Exportschlagern: Maschinen, chemische Produkte, Metallerzeugnisse oder Autos. Im Jahr 2000 hatte die deutsche Wirtschaft noch über 15 Prozentpunkte Vorsprung bei diesen anspruchsvollen Industriegütern – im vergangenen Jahr waren es nur noch 2,5 Prozentpunkte.
Insbesondere Computer und andere elektrische und optische Geräte kaufen die Europäer der Studie zufolge mittlerweile lieber aus chinesischer Produktion: Lag ihr Anteil zu Jahrtausendbeginn noch bei 4,5%, waren es 2022 27,4%. Deutsche Produkte machen nur noch 9,3% der Importe aus – nach 10,7% im Jahr 2000. Bei Autos hat Deutschland mit 22% Importanteil zwar noch die Nase vorn, doch China holt rasant auf und macht dabei immer mehr Tempo.