China sieht Stabilität an der Währungsfront

Keine Angst vor US-Zinsanstieg - Reserven wachsen

China sieht Stabilität an der Währungsfront

nh Schanghai – Trotz potenzieller Risiken im Zuge des laufenden Handelsstreits zwischen China und den USA rechnet man in Peking mit Ruhe an der Währungsfront. Wie aus einem Briefing des der Zentralbank angegliederten Währungsreservenverwalters State Administration of Foreign Exchange (Safe) hervorgeht, werden die Auswirkungen der Handelsfriktionen auf die chinesische Zahlungsbilanz und grenzüberschreitenden Kapitalflussbewegungen als “kontrollierbar” angesehen. Nachdem der Yuan im Lauf des ersten Quartals um knapp 4 % gegenüber dem Dollar zugelegt hatte, rechnen die Verantwortlichen bei der Safe damit, dass sich der Wechselkurs auf dem gegenwärtigen Niveau stabilisieren wird und auch bei einer Verschärfung des Handelskonflikts kein größerer spekulativer Abwertungsdruck auf der chinesischen Devise lastet. Damit gebe es auch wenig Sorgen über verstärkte Kapitalabflussbewegungen aus China, betonte ein Sprecher der Behörde. Der schleichende Zinsanstieg in den USA werde die chinesische Geldpolitik nicht über Gebühr belasten. Der “Normalisierungsprozess” der Geldpolitik in westlichen Ländern nach der lang anhaltenden Niedrigzinsphase bringe zwar größere Kapitalfluktuationen mit sich, doch erwarte man keine größeren Verwerfungen im Reich der Mitte. Chinas Fremdwährungsreserven haben nach Angaben der Safe im Laufe des ersten Quartals eine stabile Tendenz an den Tag gelegt und sind geringfügig um 2,9 Mrd. Dollar auf insgesamt 3,14 Bill. Dollar gewachsen. Vom Herbst 2015 an war es im Zuge einer anhaltenden Schwächephase des Yuan zu einem zum Teil als bedrohlich angesehenen Abschmelzen der chinesischen Devisenreserven gekommen. Seit dem vergangenen Jahr allerdings ist es wieder zu einer Auffüllung des Währungsreservenbestands gekommen, während der Yuan gleichzeitig – von der Zentralbank gelenkt – wieder fühlbar gegenüber dem Dollar zulegte. Tatsächlich zog der Yuan-Kurs seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump im Januar 2017 um knapp 10 % gegenüber dem Greenback an.