China spürt Erlahmen der Direktinvestitionen

Unternehmen aus EU und USA halten sich zurück

China spürt Erlahmen der Direktinvestitionen

nh Schanghai – Mit der laufenden Abkühlung der chinesischen Wirtschaft lässt auch die Investitionsbereitschaft ausländischer Unternehmen nach. Im Zeitraum der ersten sieben Monate dieses Jahres sei das Foreign Direct Investment (FDI) gegenüber der gleichen Vorjahresperiode um 0,4 % auf 71,1 Mrd. Dollar gesunken, teilte das chinesische Handelsministerium mit. Dabei reduzierten sich die Engagements von Unternehmen aus den USA sowie aus der EU um jeweils gut 17 % auf 1,8 Mrd. beziehungsweise 3,8 Mrd. Dollar.Im Juli sind die FDI-Ströme nach China um 17 % auf 7,8 Mrd. Dollar eingeknickt. Dies ist das kleinste Volumen seit Juli 2012. Während die monatlichen FDI-Daten starken Schwankungen unterliegen, die wenig Aussagekraft haben, ist die Stagnation im bisherigen Jahresverlauf eine eher ungewöhnliche Entwicklung. In den vergangenen Jahren pflegten die Direktinvestitionen jeweils knapp zweistellig zuzulegen, zuletzt wurde im Jahr 2013 ein Rekordvolumen in Höhe von knapp 118 Mrd. Dollar verbucht.Ein Sprecher des Handelsministeriums verwahrte sich gegen die Einschätzung, dass laufende Untersuchungsverfahren von chinesischen Kartellbehörden, von denen eine Reihe ausländischer Unternehmen betroffen ist, negativ auf die Investitionsbereitschaft abfärbten. Vielmehr sei das eingetrübte Konjunkturklima in Verbindung mit laufenden Restrukturierungsprozessen und industrieller Überkapazität ausschlaggebend. Als ein weiterer Faktor gelten rasch wachsende Löhne und erhöhte operative Kosten sowie ein härteres Wettbewerbsumfeld. Südkorea erhöht EngagementAls wenig überraschend gilt, dass sich die laufenden politischen Spannungen im Zusammenhang mit Territorialkonflikten zwischen Japan und China sowie einigen südostasiatischen Ländern auf die Investitionsströme niederschlagen. So rutschte das Volumen der japanischen Engagements im bisherigen Jahresverlauf um 45 % auf 2,8 Mrd. Dollar ab, aus den Staaten der Asean (Association of South East Asian Nations) kamen mit 4,2 Mrd. Dollar knapp 13 % weniger. Dafür springen koreanische Unternehmen nach gestärkten bilateralen Kontakten in China vermehrt in die Bresche. Sie steigerten die Investitionen um 35 % auf 2,9 Mrd. Dollar.