China überrascht mit schwachen Handelsdaten

Exportwirtschaft unter Druck - Einfuhren stagnieren

China überrascht mit schwachen Handelsdaten

nh Schanghai – Chinas Außenhandel wird immer stärker von der Schwäche auf europäischen Absatzmärkten und einem konjunkturbedingten Nachlassen der Importe geprägt. Insbesondere Letzteres führt zu einem überraschenden Anstieg des Handelsbilanzüberschusses.Am Donnerstag veröffentlichte Daten der chinesischen Zollbehörde weisen für den vergangenen Monat einen Überschuss von 18,4 Mrd. Dollar aus, fast doppelt so viel wie der von den Konsensschätzungen der Analysten ermittelte Prognosewert von 9,9 Mrd. Dollar.Die chinesischen Warenexporte legten im April nur um 4,9 % gegenüber Vorjahr und damit deutlich schwächer als erwartet zu. Als eine Überraschung gilt insbesondere die flaue Entwicklung auf der Importseite. So sind die Wareneinfuhren im April gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres gerade einmal um 0,3 % avanciert. Die Markteinschätzungen waren indes von einem Zuwachs des Importvolumens um knapp 11 % ausgegangen.Konjunkturbeobachter sehen die auffällige Entwicklung als ein mögliches Indiz dafür, dass im Zuge der nachhaltigen Konjunkturabkühlung der letzten Monate nun sukzessive auch die Binnennachfrage in China nachlässt. Gleichzeitig gilt es allerdings die in der Regel sehr volatilen monatlichen Handelsdaten vorsichtig einzuschätzen. Auch in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres hatte es, nicht zuletzt kalenderbedingt, wilde Fluktuationen bei der Importentwicklung gegeben. Demgegenüber scheint sich auf der Ausfuhrseite der Trend zu einer deutlich abgeschwächten Nachfrage nach chinesischen Gütern seitens der von der Euro-Krise geschwächten Länder zu bestätigen.So legten die in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres noch zweistellig wachsenden Exporte in den EU-Raum in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres nur noch um 0,4 % zu. Allerdings wird dies von einer flotteren Entwicklung der Ausfuhren in Richtung USA kompensiert, die im gleichen Zeitraum um 9,2 % zulegten.