China und USA vermeiden Eskalation im Handelsstreit

Annäherung in einigen Punkten - Peking betont aber noch große Differenzen

China und USA vermeiden Eskalation im Handelsstreit

nh Schanghai – Eine am Freitag abgeschlossene Gesprächsrunde zwischen hohen amerikanischen und chinesischen Regierungsvertretern bringt zunächst etwas Entlastung im Handelskonflikt zwischen den beiden weltweit führenden Wirtschaftsnationen. Nach den zweitägigen Verhandlungen einer von Finanzminister Steven Mnuchin angeführten US-Delegation äußerte die amerikanische Seite am Freitag Zuversicht, dass eine weitere Eskalation im bilateralen Zollstreit vermieden werden kann.Seitens des chinesischen Verhandlungsführers, Vizeministerpräsident Liu He, kamen wie erwartet keine direkten Äußerungen. Allerdings verbreitete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua eine kurze Mitteilung, die eine zwiespältige Reaktion der Pekinger Regierung widerspiegelt. Dort heißt es, man habe einen Konsens in einigen Aspekten des laufenden Handelsstreits erzielt, doch gebe es noch “relativ große Uneinigkeit” bei einer Reihe von Fragen. Dabei werden die zweitägigen Verhandlungen als ein “aufrichtiger, effizienter und konstruktiver Meinungsaustausch” bezeichnet. Gleichzeitig betont das Xinhua-Statement, dass beide Seiten den Handelskonflikt im Weiteren über die Dialogschiene lösen wollen. Die von chinesischer Seite angesprochenen Differenzen dürften sich auf einen umfangreichen Forderungskatalog beziehen, den die US-Delegation in die Verhandlungen eingebracht haben soll. Dabei soll nach amerikanischen Vorstellungen das Handelsdefizit gegenüber dem Niveau des Jahres 2018 bis Ende 2020 um mindestens 200 Mrd. Dollar schrumpfen. 2017 war der Saldo auf einen Rekordwert von 375 Mrd. Dollar angewachsen. China wiederum fordert dem Vernehmen nach eine Einstellung der US-Ermittlungsverfahren wegen Verletzungen beim Schutz des geistigen Eigentums.An den Märkten in Europa und den USA kam es am Freitag zu gemischten Reaktionen. Einerseits wird betont, dass die Gesprächsrunde noch keinen Durchbruch darstellt. Andererseits gibt es Hoffnung, dass in weiteren Verhandlungen Kompromisse erzielt werden können.—– Bericht Seite 5