China und USA wollen mehr Handelsgespräche

Xi telefoniert mit Trump - Treffen in Washington

China und USA wollen mehr Handelsgespräche

nh Schanghai – Chinas Präsident Xi Jinping hat US-Präsident Donald Trump in einem Telefonat die Bereitschaft der Volksrepublik bekundet, den Handelsstreit zu beenden. Beide Länder sollten sich darum bemühen, einen Weg zu finden, den Konflikt vernünftig zu lösen, berichtete Reuters gestern Abend unter Berufung auf chinesische Staatsmedien. Für China seien gute Beziehungen zu den USA wichtig, für ihn selbst sei eine gute Arbeitsbeziehung zu Trump von Bedeutung, sagte Xi demnach. Bereitschaft zum DialogIn den vergangene Woche neu aufgenommenen bilateralen Gesprächen zur Entschärfung des Handelskonflikts soll es zu einer raschen Fortsetzung kommen. Wie das US-Präsidialamt gestern mitteilte, wird in der kommenden Woche eine chinesische Regierungsdelegation unter der Führung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Liu He in Washington erwartet. In der vergangenen Woche erst war eine hochrangige US-Delegation unter Leitung von Finanzminister Steven Mnuchin für zwei Tage in Peking gewesen. Zwar sind keine konkreten Details zu den Ergebnissen dieses Gipfeltreffens öffentlich gemacht worden, aber beide Seiten hatten die Bereitschaft zu einem stärker formalisierten Dialog- und Konsultationsverfahren signalisiert, das dem Ziel dienen soll, einen regelrechten Handelskrieg mit der gegenseitigen Verhängung von Strafzöllen und möglichen Investmentsperren zu verhindern (vgl. BZ vom 5. und vom 8. Mai).Für intensiven Verhandlungsbedarf sorgt die von amerikanischer Seite in Peking eingebrachte Forderung, das jährliche Handelsdefizit der USA mit China von zuletzt 375 Mrd. Dollar bis zum Jahresende 2020 um mindestens 200 Mrd. Dollar zurückzuführen. Nach Maßgabe der jüngsten chinesischen Handelsdaten scheint sich der bilaterale Handelssaldo auch im laufenden Jahr weiter kräftig zu erhöhen. Wie die Daten zeigen, übersteigen die chinesischen Exporte in die USA die entsprechenden US-Lieferungen nach China im April um 22,2 Mrd. Dollar. Im März hatte der chinesische Handelsüberschuss mit 15,4 Mrd. Dollar noch deutlich weniger betragen. Seit Jahresbeginn ist der Saldo nun auf 80,4 Mrd. Dollar angeschwollen, was eine Steigerung von knapp 13 % im Vergleich zur Vorjahresperiode bedeutet. Allerdings werden die Handelssalden seitens Chinas und der USA mit unterschiedlichen statistischen Methoden ermittelt, wobei das von den USA errechnete Handelsdefizit stets größer als der von China ausgewiesene Überschusssaldo auszufallen pflegt. Auch insgesamt scheint der chinesische Außenhandel äußert robust zu verlaufen. Im April kletterten die weltweiten chinesischen Exporte um 12,6 % gegenüber Vorjahresmonat und schnitten besser als erwartet ab.