NEUORDNUNG DES IWF-WÄHRUNGSKORBS

China verspricht eine vorerst stabile Währung

Notenbank stemmt sich gegen Abwertungsgerücht

China verspricht eine vorerst stabile Währung

nh Schanghai – Mit der Aufnahme des chinesischen Yuan in den offiziellen Devisenkorb des Internationalen Währungsfonds (IWF) verbindet sich eine Zusage von chinesischer Seite, das Wechselkurssystem in den kommenden Jahren weiter zu flexibilisieren und den Abbau von Kapitalverkehrsschranken zu forcieren. Für die Marktteilnehmer stellt sich aber die Frage, ob der in den vergangenen zehn Jahren gegenüber dem Dollar und anderen führenden Währungen fast durchweg aufwertende Yuan nun vor dem Hintergrund einer nachlassenden Konjunkturdynamik zumindest gegenüber dem Dollar kräftiger nachlässt.Am Dienstag beeilte sich der Vizepräsident der People’s Bank of China (PBOC), Yi Gang, zu versichern, dass es mit der Aufnahme des Yuan in den Währungskorb des IWF und damit in den Mechanismus der Sonderziehungsrechte (SZR) keinerlei Veranlassung für eine Schwächung der Währung gebe. Man werde dafür sorgen, dass der Yuan weitgehend stabil bleibe. Die Äußerungen des Zentralbankers dürften vor dem Hintergrund von vor allem in den USA geäußerten Befürchtungen stehen. Demnach würde die PBOC mit Erhalt des Segens des IWF es sich künftig leisten können, einer Schwächetendenz des Yuan tatenlos zuzusehen und dies auf ein freieres Spiel der Marktkräfte im Sinne eines flexibleren Wechselkurssystems zurückzuführen.Yi zufolge wird die chinesische Zentralbank, die in den vergangenen Monaten recht deutlich interveniert hatte, um den Yuan im Vorfeld der IWF-Entscheidung auf Kurs zu halten, auch künftig in das Währungeschehen eingreifen, allerdings nur um exzessive Fluktuationen und erratische Kapitalbewegungen zu vermeiden und den Yuan auf einem “vernünftigen Gleichgewichtsniveau” zu halten. Damit bleibt es vorerst bei einem sogenannten “Managed Float”. MissverständnisÜber weite Teile des Jahres 2015 hinweg hatte man in Peking die anstehende Entscheidung des IWF als Zitterpartie verstanden und zahlreiche Anstrengungen unternommen, um die Ernsthaftigkeit von Reformbemühungen, eine Flexibilisierung der Wechselkurspolitik und eine stärkere Öffnung der Kapitalmärkte zu dokumentieren. Dazu gehörte die an den Märkten lange missverstandene Entscheidung, den Yuan im August gegenüber dem Dollar abzuwerten und den von der Zentralbank gesetzten täglichen Referenzkurs zum Dollar fortan stärker an den Vorgaben aus dem Devisenhandel zu orientieren. Danach sah man sich aber gezwungen, zum Teil vehement zu intervenieren, um eine noch weitere Schwächung des Yuan zu verhindern, und Vorwürfe einer kompetitiven Abwertung beziehungsweise des Lostretens eines “Währungskriegs” zu entschärfen.