Chinas Außenhandel schwächelt

Importe und Exporte gehen im Januar deutlich zurück - Volatiles erstes Quartal

Chinas Außenhandel schwächelt

mue Peking – China ist der Start ins neue Handelsjahr misslungen. Die in Dollar ausgewiesenen Ein- und Ausfuhren gingen im Januar kräftig zurück und erwischten damit auch die Analytiker auf dem falschen Fuß, die deutlich optimistischere Prognosen abgegeben hatten. Auf der Exportseite spiegeln die von der nationalen Zollbehörde veröffentlichten Daten, in welch fragilem Zustand sich die Weltwirtschaft offenbar befindet.Chinas Unternehmen führten zu Beginn dieses Jahres 11,2 % weniger Waren aus als ein Jahr zuvor; im Dezember hatte das Minus nur 1,4 % betragen, wodurch Hoffnungen aufkeimten, Chinas Außenhandel habe das Schlimmste hinter sich. Allerdings kommen Chinas Handelspartner nicht vom Fleck. So gingen die Ausfuhren – jeweils gegenüber dem Vorjahresmonat und in Dollar – in die EU um 12,0 %, nach Japan um 6,0 % und in die USA um 9,9 % zurück. In welch schlechter Verfassung sich einst aufstrebende Volkswirtschaften wie Südafrika und Brasilien befinden, zeigt der Einbruch bei den Exportzahlen in diese Länder. China führte im Januar 34,4 % weniger Waren nach Südafrika aus; das Minus der Exporte nach Brasilien betrug 44,4 %. Importseitig war im Januar wiederum ein seit Monaten vorherrschendes Muster zu sehen. Während die in Dollar bewerteten Importe um 18,8 % wegen der gesunkenen Rohstoffpreise schrumpften, legten die in Tonnen gemessenen Einfuhren zu. So importierte China etwa mehr Eisenerz und Kupfer. Bewertet man diese Rohstoffe jedoch in Dollar, fielen die Importe. Erfreulich aus Sicht des Klimaschutzes ist, dass die eingeführte Kohle mengen- und wertmäßig sank. Die Daten für den chinesischen Außenhandel sind im ersten Quartal äußerst volatil und mit Vorsicht zu bewerten. Da das chinesische Neujahrsfest, an dem die Wirtschaft ruht, jedes Jahr auf einen anderen Termin fällt, sind Vergleiche schwierig.