Chinas Außenhandel zeigt sich erneut stark getrübt

Exporte trotz Yuan-Abwertung unter Druck

Chinas Außenhandel zeigt sich erneut stark getrübt

nh Schanghai – In China macht sich zwar Hoffnung breit, dass die Konjunkturdaten für Oktober eine Stabilisierung der Wachstumskräfte aufzeigen, die jüngsten Außenhandelsdaten aber gelten als erneute Enttäuschung. Nach Angaben der Zollbehörden sind die chinesischen Ausfuhren im Oktober gegenüber Vorjahresmonat um 6,9 % auf 192 Mrd. Dollar deutlich geschrumpft, die Analysten hatten nur mit einem leichten Rückgang gerechnet. Eine im August erfolgte Abwertung des chinesischen Yuan scheint sich bislang nicht sonderlich belebend auf die chinesischen Exporte ausgewirkt zu haben.Als schlechte Nachricht gilt auch das erneut sehr kräftige Nachlassen der Importe nach China, die im Oktober um 18,8 % gegenüber Vorjahresmonat zurückgegangen sind. Damit sind die Einfuhren bereits den zwölften Monat in Folge rückläufig, was die Ökonomen als Indiz für eine anhaltend schwache Binnennachfrage werten. Allerdings spielen auch niedrige Rohstoffpreise eine Rolle. Unter dem Strich verbucht China damit für Oktober einen rekordhohen Außenhandelsüberschuss von 61,6 Mrd. Dollar.An den asiatischen Börsen konnten die chinesischen Außenhandelsdaten die gute Stimmung nicht trüben. Auch in China zog der Leitindex Schanghai Composite weiter an, zumal die Marktteilnehmer davon ausgehen, dass die Regierung weitere Stimulierungsmaßnahmen veranlassen wird, um das zuletzt auf 6,9 % ermäßigte Wachstum des Bruttoinlandsprodukts zu stabilisieren. Nach einer überraschenden Senkung der Leitzinsen und Mindestreservesätze Ende Oktober dürften zunächst allerdings keine geldpolitischen Lockerungsschritte erfolgen. Vielmehr rechnen Experten mit forcierten Infrastrukturprogrammen und Steuersenkungen.