Chinas Erzeugerpreise deuten Abkühlung an
nh Schanghai – Mit der weiteren Einebnung des Produzentenpreisauftriebs in China verdichten sich die Anzeichen für eine Abkühlungstendenz im heimischen Industriesektor und eine eher schleppende Binnennachfrage. Die am Freitag vom chinesischen Statistikbüro verbreiteten Inflationsdaten für Oktober weisen einen Anstieg des Produzentenpreisindex von 3,3 % gegenüber Vorjahresmonat aus, im September hatte der Zuwachs noch 3,6 % betragen.Bei den chinesischen Verbraucherpreisen hat sich der Trend indes stabilisiert. Im Oktober stieg der Konsumpreisindex um 2,5 % gegenüber Vorjahresmonat und hielt damit das Niveau vom September. Dabei sieht man einen steileren Auftrieb bei den Energiepreisen (+4,5 %), während die Lebensmittelpreise mit 3,3 nach zuvor 3,6 % wieder mäßiger kletterten. Die um diese Faktoren bereinigte Kerninflationsrate schob sich geringfügig höher von 1,7 auf 1,8 %.Analysten rechnen mit einer weiteren leichten Mäßigung des Inflationstrends, wobei der Erzeugerpreisanstieg Anfang kommenden Jahres unter die Marke von 3 % gehen dürfte. Bei den Verbraucherpreisen wird erst Mitte 2019 wegen Basiseffekten ein kräftigerer Anstieg vermutet. Für Chinas Zentralbank dürfte es damit mehr Spielraum für eine tendenzielle monetäre Lockerung geben, nachdem schwache Konjunkturdaten in den letzten Wochen einen Stimulierungsbedarf für die Wirtschaft vermuten lassen.Insgesamt rechnen die Experten allerdings damit, dass die People’s Bank of China an ihrem gegenwärtig als “neutral” bezeichneten geldpolitischen Kurs festhält und vor allem auf das Liquiditätsmanagement am Geldmarkt bedacht sein wird. Dabei dürfte es im Zuge erwarteter Leitzinserhöhungen seitens der US-Zentralbank zu einer tendenziellen weiteren Entkoppelung des chinesischen Zinsgefüges vom US-Trend kommen.