Chinas Exportdynamik lässt bereits wieder nach
Chinas Exportdynamik lässt bereits wieder nach
Deutlicher Rückgang im Mai unterstreicht Konjunktursorgen
nh Schanghai
Chinas Außenhandelsdaten für Mai schüren erneut Sorgen über die Festigkeit des chinesischen Konjunkturaufschwungs nach dem Ende der Corona-Restriktionen. Die Ausfuhren des Exportweltmeisters fielen wesentlich kräftiger als erwartet um 7,5% auf 283,5 Mrd. Dollar gegenüber dem Vorjahr zurück. Analysten hatten nur mit einer geringfügigen Schrumpfung von weniger als 1% gerechnet.
Südostasien enttäuscht
Im April und März hatten die Exporte wieder positive Steigerungsraten verzeichnet und Anlass zur Hoffnung gegeben, dass eine Aufschwungphase der seit Mitte 2022 währenden Eintrübung der Außenhandelsdynamik folgt. Experten betonen allerdings, dass die globale Nachfragesituation keine besonders freundlichen Perspektiven für Chinas Exportwirtschaft bietet. Für eine negative Überraschung sorgte zuletzt der Rückgang der Ausfuhren in südostasiatische Staaten von gut 10%, nachdem es in den vorangegangenen Monaten hier durchweg zweistellige Zuwachsraten gegeben hatte. Allerdings haben sich die Exporte Richtung USA mit einem Minus von nur noch 1,2% im Mai besser entwickelt als erwartet.
Auf der Importseite hat sich die Schwächephase fortgesetzt, die auf eine weiter schleppende Binnennachfrage und die noch sehr ungleichgewichtige Konjunkturerholung zurückgeht. So schrumpften die Einfuhren trotz kräftiger Steigerung der Öl- und Gaslieferungen aus Russland im Mai um 4,5% auf 217,6 Mrd. Dollar. Zuletzt hatten chinesische Einkaufsmanagererhebungen und Daten zur Industrieproduktion den Eindruck verstärkt, dass die Konjunktur nach einem dynamischen Start im ersten Quartal bereits wieder an Schwung zu verlieren droht. Auch haben die Einkaufsmanagererhebungen schwächere Werte bei den Auftragseingängen im Exportsektor ergeben.