Chinas Exporte auf hohen Touren

Importe wachsen nur wenig dynamisch

Chinas Exporte auf hohen Touren

nh Schanghai – Exportweltmeister China verzeichnet auch im Dezember ein kräftiges Wachstum der Ausfuhren um 10,9 % gegenüber Vorjahresmonat. Allerdings bedeutet dies eine leichte Abschwächung zum Novemberwert mit einem Plus von gut 12 %. Für eine Überraschung sorgt ein deutlich gedrosseltes Wachstum der chinesischen Importe. Sie sind im Dezember nur noch um 4,5 % vorangekommen, nachdem man in den letzten Monaten bei Zuwachsraten zwischen 15 und 20 % lag. Dabei haben vor allem niedrige Rohstoffeinfuhren, aber auch Basiseffekte im Zusammenhang mit dem chinesischen Neujahrsfest eine Rolle gespielt.Die neuen Zahlen der chinesischen Zollverwaltung vom Freitag zeigen, dass die Ausfuhren in die wertmäßig bedeutendsten Auslandsmärkte USA und Europa mit einem Plus von jeweils rund 13 % gegenüber Vorjahr weiterhin auf hohen Touren laufen. Besonders kräftige Schübe sieht man bei Warenlieferungen im asiatischen Raum, insbesondere nach Japan und Indien.Für das Gesamtjahr 2017 steht auf der Exportseite ein Plus von 10,8 % zu Buche, was eine deutliche Belebung zur reaktiv schwachen Entwicklung in den beiden Vorjahren bedeutet. Damit dürfte der Außenhandel im vergangenen Jahr signifikant zu einer Belebung des chinesischen Wirtschaftswachstums beigetragen haben. Analysten rechnen bei einer insgesamt robusten globalen Nachfrage auch für das neue Jahr mit einer flotten chinesischen Exportkonjunktur. Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass die 2017 stark im Zaum gehaltenen handelspolitischen Friktionen zwischen China und USA in den kommenden Monaten wieder neu aufleben. Insbesondere Chinas wachsende Handelsbilanzüberschüsse könnten der Administration um Präsident Donald Trump neue Munition liefern.Im Dezember kletterte der Saldo nicht zuletzt wegen der gedrosselten Importe auf einen äußerst hohen Wert von 54,7 Mrd. Dollar. Für das Gesamtjahr expandierte Chinas Handelsüberschuss gegenüber den USA um 10 % auf 275,8 Mrd. Dollar. Dies stellt den bislang höchsten Jahreswert in der chinesischen Berechnungsweise dar. Auf weltweiter Basis allerdings sind Chinas Handelsbilanzüberschüsse im vergangenen Jahr im Zuge stark forcierter Rohstoffimporte deutlich zurückgekommen. Sie verringerten sich um 17 % auf 422,5 Mrd. Dollar. Damit kommen die Überschüsse gegenüber den USA mittlerweile für zwei Drittel des gesamten Saldos auf.