nh Schanghai – Chinas neueste Handelsdaten senden uneinheitliche Signale zur Einschätzung der Robustheit des wieder eingesetzten chinesischen Konjunkturaufschwungs. Im Februar schnellten die Ausfuhren der weltgrößten Exportnation gegenüber dem Vorjahresmonat überraschend kräftig um 21,8 % in die Höhe. Demgegenüber rutschten die Importe um 15 % ab und befinden sich auf dem niedrigsten Niveau seit 13 Monaten. Für den Februar resultiert aus der Entwicklung ein höher als erwarteter Handelsüberschuss von 15,3 Mrd. Dollar.Während der Ausfuhrenschub in einem als nicht sonderlich günstig geltendem globalen Konjunkturumfeld auf eine robuste Performance der chinesischen Exportindustrie hindeutet, signalisiert die Importentwicklung eine latente Schwäche der chinesischen Binnennachfrage. Die Februarzahlen unterliegen allerdings tendenziell verzerrenden Basiseffekten im Zusammenhang mit dem chinesischen Neujahrsfest, das im Februar zu längeren Fabrikschließungen führte. Im vergangenen Jahr fiel das Fest in den Januar.Bei Zusammenfassung der Daten für die ersten beiden Monate ergibt sich ebenfalls ein sehr kräftiger Exportaufschwung mit 23,6 % Wachstum gegenüber Vorjahr, während die Importe in der Zweimonatsperiode nur um 5 % zulegten. Analysten gehen davon aus, dass sich die Sorgen um eine anhaltende Schwäche der chinesischen Exportwirtschaft inzwischen legen. Auch beim Handelsministerium in Peking wird von “vorsichtigem Optimismus” gesprochen.Vor wenigen Tagen erst hatte die Regierung im Rahmen ihres jährlichen Wirtschaftsberichts die Zielmarke für das Außenhandelswachstum von 10 auf 8 % zurückgenommen. Im Jahr 2012 waren die chinesischen Ein- und Ausfuhren nur um 6,2 % gewachsen, nachdem sich vor allem die Handelsaktivität gegenüber dem von der Schuldenkrise geprägten EU-Raum gemäßigt hatte.Eine flottere Exportkonjunktur dürfte nach Meinung der Experten die Zentralbank dazu veranlassen, dem Druck hin zu einer Aufwertung des Yuan stärker nachzugeben und eine höhere Bewertung gegenüber dem Dollar zuzulassen.