Chinas Exporte ziehen kräftig an

Robuster Außenhandel im November - Hohe Rohstoffimporte

Chinas Exporte ziehen kräftig an

nh Schanghai – Chinas Außenhandel zeigt sich auch im November in robuster Verfassung. Als kleine Überraschung gilt ein kräftiger Anstieg der Exporte, die auf Dollarbasis im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,3 % geklettert sind. Hier hatten die Analysten nur einen Anstieg von 5 bis 8 % auf dem Zettel. Im Oktober waren die chinesischen Ausfuhren um 6,8 % vorangekommen.Auf der Einfuhrseite wiederum setzte sich der Schwung aus den letzten Monaten weiter fort. Hier sah man für November einen Anstieg im Vorjahresvergleich um 17,7 % nach zuvor 17,2 % im Oktober. Im Außenhandelssaldo stellt sich demnach erneut ein hoher Überschuss von 40,2 Mrd. Dollar ein. Mehr Ausfuhren in die USAIn der jüngsten Exportstatistik ragt vor allem ein kräftiger Anstieg der Warenausfuhren von gut 15 % Richtung USA heraus. Auch die Exporte in EU-Länder haben sich mit einem Plus von 14 % dynamischer als erwartet dargestellt. Zusätzlichen Schwung bringt eine belebte Nachfrage nach chinesischen Gütern aus südostasiatischen Ländern sowie auch Japan und Südkorea.Auf der Importseite sieht man vor allem kräftige Schübe im chinesischen Warenverkehr mit großen Rohstoffexporteuren wie Australien, Brasilien und Russland. Hier gab es im November zweistellige Anstiegsraten zwischen 25 und 36 %. Auch die deutschen Exporte nach China kamen mit einem Plus von knapp 18 % gut voran. Eine Erhöhung der mengenmäßigen Importe von Rohstoffen wie Erdöl, Eisenerz und Kupfer spricht nach Auffassung der Analysten für eine hohe Binnennachfrage und gilt als ein Anzeichen für eine weiterhin robuste Verfassung des chinesischen Industriesektors.Chinas Außenhandel hat sich nach einer Durststrecke in den vorangegangenen beiden Jahren wieder kräftig erholt und dürfte in diesem Jahr auch einen positiven Beitrag zum chinesischen Wirtschaftswachstum leisten. Dabei hat sich die Stärkung des chinesischen Yuan gegenüber dem Dollar, die sich in der zweiten Jahreshälfte manifestierte, bislang nicht sonderlich negativ auf die Exportperformance ausgewirkt. Dämpfung in SichtAllerdings rechnen die Experten damit, dass es im kommenden Jahr wieder zu einer Abkühlung des Außenhandelswachstums kommen dürfte. Auf der Importseite, wo der diesjährige Schub nicht zuletzt auch mit kräftig gestiegenen Rohstoffpreisen zusammenhängt, dürfte es zu einer Dämpfung kommen. Auch spricht ein Abflachen des Wachstums der chinesischen Anlageinvestitionen für tendenziell reduzierten Importbedarf bei Baumaterial und industriellen Gütern. Chinas Ausfuhren sollten zwar weiterhin von einer insgesamt robusten globalen Nachfragesituation profitieren, allerdings könnten zunehmende handelspolitische Friktionen, insbesondere mit den USA, belastend wirken.