Chinas Exportmaschine läuft wie geölt

Mehr Ausfuhren in die USA - Importe stottern

Chinas Exportmaschine läuft wie geölt

nh Schanghai – Chinas Exporteuren gelingt es immer besser, eine von der Corona-Pandemie ausgelöste globale Nachfragedelle vergessen zu machen. Die neuen Außenhandelsdaten der Pekinger Zollverwaltung weisen für den August einen unerwartet kräftigen Anstieg der Exporte um 9,5 % zum Vorjahresmonat aus. Dies bedeutet den kräftigsten monatlichen Zuwachs seit eineinhalb Jahren. Seitens der Analysten war mit einem geringeren Zuwachs um 7 % gerechnet worden, nachdem die Exporte im Juli bereits um 7,2 % geklettert waren (siehe Grafik). Angesichts der hohen Nachfrage nach chinesischen Medizintechnikprodukten, die etwa zur Behandlung von Covid-Patienten eingesetzt werden, rechnen Experten auch für die kommenden Monate mit einer anhaltend hohen chinesischen Exportdynamik.Ungeachtet der immer weiter eskalierenden politischen Streitigkeiten zwischen China und den USA erweisen sich die USA weiterhin als der stärkste Abnehmer von chinesischen Exportartikeln. Im August sind Chinas Ausfuhren in die USA nach Berechnungen von Analysten gar um 20 % auf 44,8 Mrd. Dollar in die Höhe geschossen. Über die ersten acht Monate wiederum sieht man mit Blick auf die Verwerfungen durch die Corona-Pandemie eine nur relativ geringfügige Schrumpfung der chinesischen US-Exporte um 3,6 %. Auch gegenüber den anderen wichtigsten Handelspartnern, der EU und den südostasiatischen Asean-Staaten, hat sich der Wert der chinesischen Exporte nur leicht um 2,1 beziehungsweise 3,7 % verringert.Weniger dynamisch entwickeln sich hingegen Chinas Importgeschäfte. Im August wurden die Einfuhren nochmals um 2,1 % gedrückt, auch in den Vormonaten hatte man einstellige Schrumpfungsraten gesehen. Dabei erweist sich nach Einschätzung von Analysten die latente Konsumschwäche als Folge der Corona-Pandemie als Bremse. Dies spiegelt sich auch im Handel mit den USA wider. Handelsüberschuss zieht anObwohl China im Rahmen eines im Januar vereinbarten vorläufigen Handelsdeals mit den USA dazu angehalten ist, die Abnahmemengen insbesondere von Agrarprodukten und Energieträgern kräftig zu steigern, sind die chinesischen Einfuhren aus den USA im bisherigen Jahresverlauf um 2,9 % gesunken. Damit kommt es auch zu einer fortschreitenden Ausweitung des chinesischen Handelsüberschusses mit den USA, einer der wichtigsten Auslöser für den bereits seit über zwei Jahren währenden bilateralen Handelsdisput. Im August ist der Überschusssaldo mit den USA nach dem jüngsten kräftigen Exportschub gar um 27 % gegenüber dem Vorjahresmonat geklettert.