Chinas Preisdaten deuten auf konjunkturelle Bremse hin

Erzeugerpreisinflation gibt stärker nach als erwartet

Chinas Preisdaten deuten auf konjunkturelle Bremse hin

nh Schanghai – Chinas Preisdaten im April bringen weitere Hinweise auf eine nachlassende Konjunkturdynamik im Reich der Mitte. Für etwas Enttäuschung sorgte am Mittwoch die jüngste Entwicklung bei den Erzeugerpreisen. Zwar legten sie noch durchaus kräftig um 6,4 % gegenüber dem Vorjahresmonat zu, doch hatten die Marktteilnehmer mit einem Zuwachs um knapp 7 % gerechnet, nachdem man im März ein Plus von 7,6 % gesehen hatte.Nun zeichnet sich nach Einschätzung der Experten eine rasche Einebnung des Produzentenpreisindex in den kommenden Monaten ab, womit sich die Perspektiven im Industriesektor, der in den ersten Monaten des Jahres einen kräftigen Aufschwung erlebt hatte, wieder etwas eintrüben. Im Fokus stehen vor allem deutlich nachgebende Preise in zahlreichen Rohstoffkategorien, die einen entsprechenden Sektorboom verfliegen lassen. Analysten bezweifeln, dass die Dynamik der Binnennachfrage ausreicht, um den in den letzten Monaten von Preisschüben beflügelten Output im Industriesektor zu absorbieren. So hatten einige vom Preiszyklus besonders profitierende Sektoren wie etwa Kohle, Stahl, Rohchemikalien und auch die Bauwirtschaft maßgeblich zur Kräftigung der chinesischen Konjunktur im ersten Quartal beigetragen. Seit April häufen sich allerdings Nachrichten von einer nachlassenden Performance im Industriesektor.Chinas Konsumteuerung indes hält sich auf einem relativ niedrigen Niveau. Im April zogen die Verbraucherpreise um 1,2 % gegenüber Vormonat an, während man im März einen auffällig niedrigen Wert bei 0,9 % gesehen hatte. Dabei hat sich die Kerninflationsrate von 2 auf 2,1 % geschraubt, während die Lebensmittelpreise um 3,5 % nachließen. Die Prognosen für das Gesamtjahr laufen auf eine moderate Teuerungsrate von etwa 2 % hinaus.