Chinas Staatsrat deutet monetäre Lockerung an

Senkung der Mindestreservesätze in Vorbereitung

Chinas Staatsrat deutet monetäre Lockerung an

nh Schanghai – Chinas Staatsrat hat sich im Anschluss an ein regelmäßigen Kabinettstreffen mit Äußerungen hervorgetan, die auf baldige monetäre Lockerungsschritte schließen lassen. In einer Mitteilung des obersten Regierungsorgans heißt es, dass China monetäre Instrumente, darunter eine Verringerung der Mindestreserveanforderung für Geschäftsbanken, nutzen werde, um die Kreditversorgung von kleineren und mittleren Unternehmen anzukurbeln.So wird von einer Erhöhung der Kontingente und Senkung der Zinssätze für bestimmte Fazilitäten der People’s Bank of China (PBOC) gesprochen. Damit sollen Kreditinstitute zu gezielten Ausreichungen an kleinere und mittlere Unternehmen und den Landwirtschaftssektor animiert werden. Gleichzeitig wird betont, dass die Regierung über eine geldpolitische Koordinierung für eine Stärkung des Marktvertrauens sorgen wolle.Die Mitteilung kommt im Nachgang zu Verwerfungen an den chinesischen Finanzmärkten, die von der jüngsten Eskalation im Handelskonflikt zwischen China und den USA ausgelöst worden waren. Nachdem US-Präsident Donald Trump zuletzt mit einer wesentlichen Ausweitung der im Raum stehenden Verhängung von Strafzöllen auf chinesische Exporte in die USA gedroht hatte, war es am Dienstag zu einem starken Einbruch an Chinas Börsen gekommen. Die chinesische Zentralbank nahm dies zum Anlass für eine außerplanmäßige Liquiditätszufuhr am Geldmarkt. Nach einer kurzen Erholung am Mittwoch sind die chinesischen Leitindizes am Donnerstag aus Sorge um einen Handelskrieg und Beeinträchtigungen der chinesischen Konjunktur erneut unter Druck geraten. Die der Regierung gegenüber weisungsgebundene chinesische Zentralbank soll nun weitere Schritte zu einer Marktbeunruhigung einleiten. Da sich diese im Rahmen der chinesischen Finanzstabilitätskampagne zu einer eher straffen Geldpolitik verpflichtet hat, sind eher diskrete Maßnahmen zu erwarten.