Chinas Zentralbankchef sieht stabileren Yuan

Wechselkursreform soll weitergehen - Kursgewinn

Chinas Zentralbankchef sieht stabileren Yuan

mue Peking – Bisher ist Chinas Notenbank, die People’s Bank of China (PBoC), nach dem Prinzip “Tue Gutes und rede nicht darüber” verfahren. Diese mangelhafte Kommunikation nach den beiden Reformen des Wechselkursregimes im August und Dezember hatte die Marktteilnehmer derart verunsichert und in dem Glauben gelassen, China wolle den Yuan schwächen, um den Export zu beleben. Auch damit sind die – medialen – Turbulenzen rund um die chinesische Wirtschaft zu Beginn dieses Jahres zu erklären. Am Wochenende hat sich Chinas oberster Währungshüter, Zhou Xiaochuan, nun gegenüber dem Finanzmagazin “Caixin” zur Wechselkurspolitik der PBoC geäußert. Auf einen Schlag gewannen die Marktteilnehmer wieder Vertrauen in den Yuan. Er legte am Montag in Schanghai gegenüber dem Dollar um 1,25 % zu, der stärkste Anstieg seit 2005. Zuvor hatte Zhou in dem Interview bekräftigt, man werde die Wechselkursreformen vorantreiben, wenn die Zeit dafür geboten sei. China plane jedoch nicht, den Außenwert des Yuan zu schwächen, um Ausfuhren und Wirtschaftswachstum auf die Sprünge zu helfen. Vielmehr orientiere sich die PBoC nun stärker an einem handelsgewichteten Währungskorb, der die Handelsbeziehungen Chinas abbilde. Der Yuan-Kurs soll sich durch Angebot und Nachfrage bilden, wobei die Notenbank auch eingreifen werde.Zhou erwartet, dass der Yuan künftig gegenüber dem handelsgewichteten Währungskorb stabiler sein werde als im Vergleich mit dem Dollar. Zudem versicherte er, die Notenbank werde ihre Kommunikation gegenüber dem Markt verbessern. Die Frage bleibt, ob die Machthaber in Peking ihn auch wirklich lassen. Zhou äußerte sich auch zu den Kapitalabflüssen, die sich im Januar auf rund 100 Mrd. Dollar summiert hatten. Ein zentraler Erklärungsgrund sei das Verhalten von Unternehmen, die wegen des schwächelnden Yuan ihre Verbindlichkeiten in ausländischer Währung abgebaut hätten. Dieser Effekt laufe jedoch bald aus.