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Clarida als Vize-Chef der Fed bestätigt

det - Der US-Senat hat den Nationalökonomen Richard Clarida (61) als stellvertretenden Vorsitzenden der US-Notenbank bestätigt. Im April hatte US-Präsident Donald Trump den Wirtschaftsprofessor der Columbia-Universität als Nummer 2 hinter dem...

Clarida als Vize-Chef der Fed bestätigt

det – Der US-Senat hat den Nationalökonomen Richard Clarida (61) als stellvertretenden Vorsitzenden der US-Notenbank bestätigt. Im April hatte US-Präsident Donald Trump den Wirtschaftsprofessor der Columbia-Universität als Nummer 2 hinter dem Fed-Chef Jerome Powell nominiert. Clarida berät seit zwölf Jahren die US-Allianz-Tochter Pimco und wurde 2015 zu einem Managing Director ernannt.Trump wurde nachgesagt, dass er dem Experten deswegen den Zuschlag gab, weil er sich von Clarida erwartet, dass dieser auf Powell einwirke, um weitere Zinserhöhungen zu verhindern. Schließlich hatte der Experte eine Theorie entwickelt, wonach der natürliche Zinssatz, der langfristig Vollbeschäftigung und Preisstabilität ermöglicht, eher bei 2 als bei 4 % liegt. Fed-Beobachter gehen aber davon aus, dass Clarida nahtlos auf Powells Linie einschwenken wird und sich angesichts der robusten Wirtschaftsentwicklung sowie steigender Preise ebenfalls für weitere Zinserhöhungen einsetzen wird.Bei seiner Bestätigungsanhörung im Mai hatte Clarida entsprechende Signale gegeben und versprochen, dass er etwaigem politischen Druck auf die Notenbank nicht nachgeben werde. Volkswirte gehen davon aus, dass die Währungshüter 2018 noch zweimal an der Zinsschraube drehen werden. Trump hat sich wiederholt darüber beschwert, dass er den Kurs der Notenbank für zu restriktiv hält und befürchtet, dass Zinserhöhungen den Aufschwung abwürgen könnten.In einer getrennten Abstimmung bestätigte der Senat Clarida bis 2022 für einen Sitz im Vorstand der Zentralbank. Clarida war unter anderem Staatssekretär im Finanzministerium unter dem ehemaligen Präsidenten George W. Bush und in dieser Funktion zugleich leitender Wirtschaftsberater von Finanzminister Paul O’Neill sowie von dessen Nachfolger John Snow. Über Marvin Goodfriend und Michelle Bowman, zwei weitere Kandidaten, die der Präsident ernannt hatte, wurde hingegen nicht abgestimmt.