Das afrikanische Jahrhundert
Bevölkerungsentwicklung
Das afrikanische Jahrhundert
jsc Frankfurt
Noch ist Subsahara-Afrika nach globalen Maßstäben klein. Kaum mehr als ein Siebtel der Weltbevölkerung lebt heute in der Region. Doch je weiter das Jahrhundert voranschreitet, desto stärker verschiebt sich das Gewicht. Ungefähr jeder dritte Mensch auf der Erde wird gegen Ende des Jahrhunderts südlich der Sahara zuhause sein. Allein in Nigeria und der Demokratischen Republik Kongo werden voraussichtlich jeweils annähernd eine halbe Milliarde Menschen leben. Das jedenfalls folgt aus den Prognosen der Vereinten Nationen (UN).
Die Prognosen sind zwar mit Unsicherheit behaftet, die Trends zeichnen sich aber deutlich ab. Europa, Japan und China befinden sich bereits auf einem Schrumpfkurs. Hier gibt es zudem so wenige junge Menschen, dass selbst bei einer höheren Geburtenrate die Bevölkerung nicht wachsen würde. Auch für das größte Land der Erde, nämlich Indien, ist der Gipfel bereits absehbar. Die Geburtenrate liegt hier bei etwa zwei Kindern pro Frau, Tendenz leicht fallend. Weil aber viele Menschen in Indien in ihren Zwanzigern sind, werden vorerst weiterhin viele Kinder geboren.
In Afrika sind die Geburtenraten südlich der Sahara besonders hoch: Jede Frau bringt hier im Durchschnitt mehr als vier Kinder zur Welt. Doch auch hier fällt die Rate. So lag vor vier Jahrzehnten die Geburtenrate bei knapp sieben Kindern. Das Bevölkerungswachstum wird sich also auch in Afrika abschwächen.
In wohlhabenden Ländern ist derweil Zuwanderung ein Treiber. Weil in den USA nach Prognose der UN auch künftig jedes Jahr unterm Strich mehr als eine Millionen Menschen zuwandern, wird das Land weiterhin wachsen – obwohl die Geburtenrate unter der Grenze von zwei Kindern liegt.