Das Buch lebt − auch das gedruckte
Frankfurter Buchmesse 2024
Das Buch lebt − auch das gedruckte
ba Frankfurt
Allen Abgesängen zum Trotz: Das Buch lebt und es wird immer noch gelesen. Weder die E-Reader, die vor Jahren erstmals den Abgesang auf das gedruckte Buch ausgelöst haben, noch Tiktok & Co haben es bislang geschafft, gebundene Schriften komplett aufs Abstellgleis zu drängen. Dies wird sich auch in diesem Jahr auf der Branchennabelschau, der Frankfurter Buchmesse, zeigen. Nach der einjährigen coronabedingten Auszeit 2020 haben sich Aussteller- und Besucherzahlen zwar wieder erholt, aber noch nicht wieder komplett zu alter Größe zurückgefunden.
Die Frankfurter Messehallen werden sich wieder gut füllen. Und auch wenn der Umsatzanstieg in den Vertriebswegen Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel, Kauf-/Warenhaus sowie Elektro- und Drogeriemarkt im Zeitraum Januar bis September mit 0,5% zum Vorjahr nicht eben rekordverdächtig ist und die Zahl verkaufter Exemplare – also der Absatz – um 2,0% gesunken ist: Wenn die Verkaufsschranke fällt, werden wieder zahlreiche Bücher über den Tresen gehen.
Im Schnitt sind die Preise im Jahresverlauf bisher um 2,6% gestiegen, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilte. Vor allem die Belletristik – die nach Umsatzanteil bedeutendste Warengruppe – hat ebenso wie Sachbücher sowie die nach Umsatz zweitwichtigste Warengruppe, die Kinder- und Jugendbücher, seit Jahresbeginn zugelegt.
Spitzenreiter sind derzeit Elke Heidenreichs Buch „Altern“ (Hanser), die Taschenbuchausgabe von Caroline Wahls „22 Bahnen“ (Dumont) sowie Charlotte Links „Dunkles Wasser“ (Blanvalet). Bei den Kleinen am beliebtesten sind „Die Schule der magischen Tiere 15: Vierundzwanzig“ von Margit Auer (Carlsen) sowie „Das NEINhorn und der Geburtstag“ von Marc-Uwe Kling (Carlsen).
27 Minuten verbrachten die Einwohner Deutschlands 2022 im Schnitt täglich mit Lesen. Vor allem die Senioren, also Personen ab 65 Jahren, listet das Statistikamt Destatis mit 54 Minuten als Leseratten. Es folgen die 45- bis 64-Jährigen (26 Minuten) und Kinder im Alter von 10 bis 17 Jahren mit 19 Minuten.
Allerdings hatten die Menschen vor zehn Jahren noch fünf Minuten länger gelesen – nämlich im Schnitt 32 Minuten. Zum Vergleich: Die tägliche durchschnittliche Fernsehzeit legte im Zehnjahresvergleich um 4 Minuten auf durchschnittlich 2 Stunden und 8 Minuten pro Tag zu. Besonders hoch im Kurz stehen Bücher: Diese wurden im Schnitt 12 Minuten am Tag gelesen, Zeitungen 9 Minuten lang. Wenig erstaunlich auch die Erkenntnis der Statistiker, dass Frauen und Mädchen mit 30 Minuten mehr lesen als Männer und Jungen – bei diesen waren es nur 24 Minuten.