Defizitverfahren für Briten beendet

Börsen-Zeitung, 6.12.2017 dpa-afx Brüssel - Die EU-Finanzminister haben Großbritannien nach fast zehn Jahren offiziell aus dem Defizitverfahren entlassen. Die jährliche Neuverschuldung sei unter 3 % der Wirtschaftsleistung gesunken, teilten die...

Defizitverfahren für Briten beendet

dpa-afx Brüssel – Die EU-Finanzminister haben Großbritannien nach fast zehn Jahren offiziell aus dem Defizitverfahren entlassen. Die jährliche Neuverschuldung sei unter 3 % der Wirtschaftsleistung gesunken, teilten die Ressortchefs am Dienstag in Brüssel mit. Damit verbleiben nur noch Frankreich und Spanien unter dieser gesonderten Haushaltskontrolle.In der EU ist laut den sogenannten Maastricht-Kriterien eine jährliche Neuverschuldung von 3,0 % des nationalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) erlaubt. Halten sich Staaten nicht daran, werden ihnen in Defizitverfahren konkrete Handlungsempfehlungen gegeben, wie sie ihre finanziellen Probleme innerhalb eines bestimmten Zeitraums in den Griff bekommen können. Für Länder des Euroraums sind bei anhaltendem Verstoß zudem hohe Geldstrafen möglich. In der Praxis wurden diese aber nie verhängt.2009/2010 lag die Neuverschuldung Großbritanniens bei 10 % des BIP. Seitdem ist sie stetig gesunken. 2015/2016 lag sie bei 4 %, 2016/2017 schließlich bei 2,3 %. Im Laufe der Jahre befanden die EU-Finanzminister zweimal, dass Großbritannien keine ausreichenden Gegenmaßnahmen eingeleitet habe.