Dem schwachen Euro sei Dank
Im August hat es sich angedeutet, im September wurde es klar: Die geopolitischen Risiken und ihre Wirkung auf die deutsche Konjunktur lassen auch die Verbraucher hierzulande nicht mehr kalt. Anders als die Unternehmen, bei denen die Zuversicht bereits seit Monaten abnimmt, waren die Konsumenten bislang sehr anschaffungsfroh. Jetzt werden sie merklich vorsichtiger. Für die deutsche Konjunktur, die schon seit längerem unter der Investitionsscheu der Firmen und dem verhaltenen Schwung im Export leidet, ist dies eine schlechte Nachricht. Die Konjunktur gerät nun von einer Seite unter Druck, die bislang noch eine große Stütze war. Wie gerufen kommt da die derzeitige Euro-Schwäche, hilft sie doch wiederum auf der externen Seite der deutschen Wirtschaft, dem Export. Da gleichzeitig die Importe teurer werden, hemmt dies die Einfuhren weiter, die zudem unter der geringeren Konsumnachfrage leiden. Erhöht sich als Folge davon der Außenbeitrag in der BIP-Berechnung, wirkt wenigstens der gesamtwirtschaftliche Bremseffekt des Privatkonsums nicht so stark durch.ks