Der Exportchampion kriegt es erneut mit Trump zu tun
Chinas Handel mit den USA
Der Exportmeister kriegt es erneut mit Trump zu tun
nh Schanghai
Mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus ist nicht nur bei zahlreichen chinesischen Exporteuren, sondern auch bei Pekings Wirtschaftsplanern Nervenflattern angesagt. Chinas Exportdynamik hat sich in diesem Jahr als ein wesentlicher Wachstumstreiber erwiesen und dabei geholfen, konjunkturelle Schwäche auf Ebene der Binnennachfrage und des Konsums abzufedern. Die gleich nach dem Wahlsieg vom Stapel gelassene Drohung, dass Chinas Ausfuhren in die USA kategorisch mit Strafzöllen von bis zu 60% belegt werden könnten, gibt sozusagen einen bitteren Vorgeschmack.
Was ist mit Apple?
Käme die Drohung so zur Anwendung, wären einige Produktkategorien massiv betroffen, allen voran Smartphones. Hier kann man sich allerdings schwer vorstellen, dass drastische Zölle verhängt werden. Schließlich wären davon in erster Linie die von Apple auch für den US-Markt in China gefertigten Geräte betroffen. China rüstet sich für schwierige Verhandlungen und Retourkutschen.
Reduzierte Abhängigkeit
Wie schon beim Konflikt in Trumps erster Amtszeit ist aber klar, dass mit chinesischen Strafzöllen auf US-Produkte kein rechtes Gegengewicht erzielt werden kann, weil der Wert der Ausfuhren in die USA den der Importe massiv übersteigt. Tatsächlich zeigt sich der Anteil des Warenverkehrs mit den USA an Chinas Außenhandel seit der Jahrtausendwende deutlich reduziert. Er macht noch etwa 15% bei Exporten aus.
Gewaltiger Überschuss
Die Abhängigkeit von den USA mag auf dem Papier geringer erscheinen, Chinas gewaltige Handelsüberschüsse aber resultieren nach wie vor überproportional aus dem US-Geschäft. Für dieses Jahr zeichnet sich ein Saldo von rund 350 Mrd. Dollar ab, rund 40% des gesamten Handelsüberschusses des Exportweltmeisters.