Der Mythos einer starken Krone
Wegen der Kronenaufwertung kriegt der schwedische Reichsbankchef Stefan Ingves Druck von allen Seiten. Die exportorientierte Großindustrie des Landes – allen voran die Papierindustrie – fordert ihn auf, die Leitzinsen zu senken oder am Devisenmarkt zu intervenieren, um den Exporteuren das Leben zu erleichtern. Für große Unruhe sorgte das jüngste Gerücht, die Reichsbank habe genau das Gegenteil vor: Der Leitzins bleibe da, wo er ist, und man wolle am Devisenmarkt im Umfang von 10 Mrd. skr die eigene Währung zurückkaufen. Ein Fall von Währungspolitik paradox? Die Kronen-Stärke ist ein Mythos, versuchte die Handelsbank die Diskussion zu versachlichen. Es komme nicht auf die nominale, sondern die reale Währungsentwicklung an. Und unter diesem Blickwinkel sei die Krone in den vergangenen 15 Jahren im Vergleich zu einem preis- und handelsgewichteten Währungskorb sogar schwächer geworden. Für risikoaverse Anleger interessant ist der Hinweis, dass die norwegische Krone um real 20 % aufgewertet hat. Das ist eben eine Ölwährung.m.