Der Nanny State schlägt zurück
Man sollte glauben, dass der britische Gesundheitsminister Matt Hancock mit der Eindämmung der Coronavirus-Pandemie voll ausgelastet ist. Doch er hat Zeit genug, um für das Verbot von Online-Werbung für “ungesunde” Lebensmittel zu werben. Der Kampf gegen Junk Food gehört seit Jahrzehnten zum Standardrepertoire der Apologeten des Nanny State, die Verbrauchern bis ins Letzte vorschreiben wollen, was sie zu sich nehmen dürfen. Ihnen wird missfallen haben, dass Schatzkanzler Rishi Sunak mit seinem “Eat Out to Help Out”-Programm im August Burgerketten und andere vermeintliche Profiteure der Fettleibigkeit subventionierte. Das von Hancock befürwortete Werbeverbot ist die Retourkutsche. Vom einst so libertären Premierminister Boris Johnson ist kein Widerstand zu erwarten, schrieb er sich doch die Schuld an der Schwere seiner Coronaerkrankung selbst zu. Er sei “zu fett” gewesen, gestand er auf dem Tory-Parteitag. Corona wird sich dadurch nicht aufhalten lassen. Die Insolvenzen im Gastgewerbe dürften dagegen beschleunigt werden.hip