Deutsche Exportindustrie unter Druck
Deutsche Exportindustrie
unter Druck
dh Frankfurt
Die Stimmung in der deutschen Exportwirtschaft hat sich im August weiter eingetrübt. Laut aktuellen Daten des Ifo-Instituts fielen die Exporterwartungen auf -4,8 Punkte, nachdem sie im Juli noch bei -2,2 Punkten lagen. „Die Exporteure profitieren gegenwärtig nicht von dem Wirtschaftswachstum in den anderen europäischen Ländern“, so Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Damit fällt die Exportwirtschaft als Wachstumstreiber für die deutsche Ökonomie vorerst aus.
Branchenprognosen variieren stark
Trotz des allgemeinen Rückgangs zeigen sich die Erwartungen in den einzelnen Branchen unterschiedlich. Positive Aussichten melden derzeit lediglich die Lederindustrie sowie die Getränke- und Nahrungsmittelbranche, die mit einem moderaten Anstieg ihrer Auslandsgeschäfte rechnen. Die chemische Industrie ebenso wie die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten erwarten eine Stabilisierung ihrer Exportaktivitäten, was auf eine absehbare Stagnation hindeutet.
Deutlich negativer fallen dagegen die Aussichten in der Möbelindustrie aus. Nachdem diese im Vormonat noch von einer positiven Entwicklung ausgegangen war, rechnet sie nun mit rückläufigen Aufträgen aus dem Ausland. Ähnlich pessimistisch gestalten sich die Prognosen in der Automobilindustrie sowie in der Metallerzeugung und -bearbeitung, die beide ebenfalls einen spürbaren Rückgang der Exporte erwarten.
Ifo-Exporterwartungen als Wirtschaftsindikator
Die Ifo-Exporterwartungen sind ein wichtiger Indikator für die deutsche Wirtschaft, der seit November 2014 die Stimmungslage im Exportsektor misst. Basierend auf den umfassenden Konjunkturumfragen des Ifo-Instituts bieten diese Erwartungen einen frühzeitigen Einblick in die zukünftige Entwicklung der Exportwirtschaft. Der Indikator gilt als verlässlicher Gradmesser für die Trends im deutschen Außenhandel.