Deutsche Firmen spüren China-Flaute
nh Schanghai – Die eingetrübte Konjunkturlage in China und wachsende handelspolitische Spannungen färben zunehmend auch auf das Geschäftsvertrauen deutscher Unternehmen mit China-Präsenz ab. Gedämpfte Geschäftsaussichten und ein herausforderndes regulatorisches Umfeld prägen das Geschäftsklima der vor Ort tätigen deutschen Unternehmen, heißt es im Business Confidence Survey der Deutschen Handelskammer in China.Die jährliche Umfrage unter diesmal 423 deutschen Firmen offenbart zwar einige Skepsis über die fortlaufende Dynamik bei der Umsatz- und Gewinnentwicklung des China-Geschäfts, zeigt andererseits aber auch ein Bekenntnis zu anhaltender Investitionsbereitschaft. Nach sehr optimistischen Einschätzungen im vergangenen Jahr manifestiert sich nun ein deutlich gedämpftes Konjunkturvertrauen. Gegenwärtig beurteilen nur noch 40 % der befragten Unternehmen die aktuelle Entwicklung der chinesischen Wirtschaft als positiv, das sind 14 Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr.Angesichts der eingetrübten Konjunkturverfassung ist mittlerweile nur noch jedes zweite Unternehmen mit dem Wachstumspotenzial in seinem primären Marktsegment zufrieden. Schwindender Optimismus prägt die Einschätzungen für das kommende Jahr. Knapp 30 % der deutschen Unternehmen rechnen mit einer sich weiter verschlechternden Entwicklung der chinesischen Wirtschaft.Große Alarmstimmung ist dennoch nicht zu verspüren. Zwei Drittel der befragten Firmen planen einen signifikanten Ausbau ihrer Investitionen vor Ort in den kommenden zwei Jahren. Auch sieht man keinen Anlass für Rückzugsgefechte. Lediglich 1,1 % der Umfrageteilnehmer haben konkrete Pläne, den chinesischen Markt aufzugeben. Handelsstreit belastetBei Firmen, die vorerst keine Ausdehnung ihrer China-Investments planen, gibt die überwiegende Mehrheit steigende Lohnkosten als Hinderungsgrund für einen Ausbau an. Etwa 30 % der Befragten verweisen auf regulatorische Hemmnisse, bürokratische Hürden und unzureichende Planungssicherheit. Als wachsender Unsicherheitsfaktor erweist sich zudem der Handelsstreit zwischen China und den USA. Zwar ist die Produktion der deutschen Unternehmen in China überwiegend auf chinesische Abnehmer und nicht auf Exportmärkte ausgerichtet, dennoch verweisen 30 % der Erhebungsteilnehmer auf direkte und indirekte Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit dem Handelskonflikt.