Deutsche Wirtschaft kämpft für offene Grenzen

Merkel soll an ihrer Flüchtlingspolitik festhalten

Deutsche Wirtschaft kämpft für offene Grenzen

wf/fed Berlin/Brüssel – In das politische Gezerre über eine mögliche Grenzschließung in der Flüchtlingskrise haben sich Spitzenvertreter der deutschen Wirtschaft eingeschaltet. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer, Außenhandelspräsident Anton Börner und der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands Michael Kemmer stellten sich hinter den Kurs von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und bestärkten sie, diesen fortzusetzen. Eine Grenzschließung sei “Gift für die Wirtschaft”, saget Kemmer der Börsen-Zeitung. Kramer verwies auf die hohe Exportorientierung der deutschen Wirtschaft, die offene Grenzen bedinge. Merkel lehnt eine Obergrenze für Asylsuchende ab.Scharfe Kritik übte der Arbeitgeberpräsident an der öffentlichen Auseinandersetzung innerhalb der Union. Es gebe “kein gutes Bild”, wenn aus der dritten und vierten Reihe gegen die eigene Führung geschossen werde. Dafür habe die Wirtschaft kein Verständnis, sagte Kramer. Der CSU warf er vor, Forderungen nach einer Obergrenze für die Einwanderung zu erheben, ohne eine eigene Lösung zu haben. Auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) warnte vor einer Grenzschließung. Dies wäre eine wirtschaftliche Katastrophe und würde die Arbeitslosigkeit nach oben treiben, sagte er beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) warb dort für einen Marshallplan Europas, um die Krisenländer im Nahen Osten wieder aufzubauen. Mit dem Marshall Fund hatten die USA Europa nach dem Zweiten Weltkrieg geholfen.—– Bericht Seite 6- Wertberichtigt Seite 8