Deutscher Außenhandel schrumpft

Exporte in Eurozone aber stark - Industrieproduktion legt zu

Deutscher Außenhandel schrumpft

kaz Frankfurt – Der deutsche Außenhandel ist zu Jahresbeginn unerwartet deutlich zurückgegangen. Sowohl Einfuhren als auch Ausfuhren seien im Januar kalender- und saisonbereinigt um je 0,5 % zum Vormonat gesunken, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Zwar hatten Volkswirte mit einer leichten Importabnahme von 0,1 % gerechnet, für die Exporte war aber ein Plus von 0,3 % veranschlagt worden. Verglichen mit dem Vorjahr allerdings erhöhten sich Letztere um deutliche 8,6 % auf unbereinigt 107,1 Mrd. Euro.Die Nachfrage aus den Euro-Ländern kletterte dabei mit einem Anstieg um 11,2 % besonders deutlich in die Höhe. Ebenfalls überdurchschnittlich zogen die Exporte in die EU insgesamt an, nämlich um 10,7 %. Die Ausfuhren in den Rest der Welt legten hingegen gerade einmal um 5,5 % zu. Die Importe machten im Vorjahresvergleich insgesamt 6,7 % gut. Damit zeigt die deutsche Außenhandelsbilanz für Januar einen Überschuss von 17,4 Mrd. Euro – das liegt um 2,8 Mrd. Euro über dem Vergleichswert vom Januar 2017.Das produzierende Gewerbe hat laut Destatis mit einem leichten Minus von preis-, kalender- und saisonbereinigt 0,1 % im Januar ebenfalls eine überraschende Abschwächung der Erzeugung erfahren. Es ist der zweite monatliche Rückgang in Folge nach – 0,5 % im Dezember und einem Anstieg um 2,8 % im November. Im Vorjahresvergleich erhöhte sich die Produktion im Januar um 5,5 %, liegt damit aber unter den Erwartungen.Grund für das schwache Ergebnis sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die gegenüber dem Vormonat um 3,3 % gesunkene Energieproduktion sowie ein Minus von 2,2 % im Baugewerbe. Die Industrieerzeugung hingegen stieg um 0,6 %. Bei Investitionsgütern erhöhte sich der Ausstoß um 1,4 %, während Konsumgüter um 2,0 % zulegten. Lediglich die Fertigung von Vorleistungsgütern fiel mit – 1,2 % geringer aus. “Die Industriekonjunktur bleibt lebhaft”, kommentiert das Bundeswirtschaftsministerium die Zahlen. Die “weiterhin positive Auftragslage” lasse erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetze.Derweil haben sich die Arbeitskosten in Deutschland 2017 mit einem Plus von 2,1 % je Stunde so wenig erhöht wie seit drei Jahren nicht mehr. Insbesondere die Lohnnebenkosten zogen das letzte Mal 2013 so schwach an wie im Vorjahr (+ 1,8 %). Im internationalen Vergleich stiegen die Kosten in Deutschland geringer als in der gesamten Eurozone.