Die Stimmung im deutschen Mittelstand hat sich im Januar weiter eingetrübt. Das Ifo-Barometer für das Geschäftsklima bei den kleinen und mittleren Unternehmen gab um 3,0 auf −22,1 Saldenpunkte nach. Dabei wurde die aktuelle Lage ebenso wie die Geschäftserwartungen schwächer eingeschätzt als im Vormonat. Die Stimmungseintrübung erstreckte sich über alle Hauptwirtschaftsbereiche. Niedriger als jetzt war das Geschäftsklima zuletzt während des coronabedingten Lockdowns im Frühjahr 2020.

Die sehr schlechte Stimmung im Mittelstand bei einer Wirtschaft, die auf der Stelle tritt, macht KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib stutzig: „Daraus spricht vermutlich eine Verunsicherung angesichts einer aktuell sehr undurchsichtigen Gemengelage.“ So ließen sich vorübergehende konjunkturelle Einflüsse nur schwer von den strukturellen Herausforderungen trennen, vor denen das lange erfolgreiche, industrie- und exportgetriebene Wachstumsmodell Deutschlands angesichts geopolitischer Verschiebungen, des ungünstigen demografischen Trends sowie des klimaneutralen Umbaus der Produktionsweise stehe. „Positive Nachrichten für die Konjunktur dringen derzeit nur schwer durch, dennoch gibt es sie“, sagte Köhler-Geib mit Blick auf die absehbare Erholung der privaten Kaufkraft.