Deutsches Konsumklima hellt sich auf
Die deutschen Verbraucher fassen wieder etwas Mut. Die jüngste GfK-Umfrage zeigt spürbar steigende Einkommenserwartungen und eine deutlich zunehmende Konsumneigung. Der Konjunkturpessimismus ließ nach.ks Frankfurt – Das deutsche Konsumklima hat sich am Jahresbeginn geringfügig aufgehellt. Der entsprechende GfK-Index stieg auf saisonbereinigt 5,8 Indexpunkte von leicht nach oben revidierten 5,7 Zählern im Vormonat, wie die Januar-Umfrage der Nürnberger Marktforscher ergab. Zuvor war der Konsumindikator drei Monate in Folge geringfügig gesunken. Volkswirte hatten für den Berichtsmonat mit einem Plus von 1 Zehntelpunkt gerechnet.Die momentan ruhige Lage an den Finanzmärkten stimme die deutschen Konsumenten offenbar wieder zuversichtlicher, analysiert GfK-Experte Rolf Bürkl die Ergebnisse seiner jüngsten Erhebung. Da die Staatsschuldenkrise derzeit weniger Schlagzeilen mache, träten bei den deutschen Verbrauchern wieder die guten inländischen Rahmenbedingungen in den Vordergrund. Der Arbeitsmarkt sei stabil, die Inflation moderat. Die Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung der Verbraucher legen laut GfK als Folge davon spürbar zu. Auch die Konjunkturaussichten seien im Vergleich zum Vormonat weniger pessimistisch beurteilt worden.Nach leichten Einbußen zum Jahresende 2012 legte der GfK-Subindex der Konjunkturaussichten im Januar wieder zu. Mit einem Plus von 6,6 auf – 11,3 Punkte wurden Bürkl zufolge die Verluste aus dem Vormonat mehr als kompensiert. Dieses Barometer habe damit in vier der vergangenen fünf Monate an Wert gewonnen. Der Abwärtstrend des Indikators scheine gestoppt. Die deutsche Wirtschaft dürfte sich nach einer schwierigeren Phase in diesem Winterhalbjahr wieder stabilisieren.In der Folge gehen die Bundesbürger davon aus, dass ihre Einkommen in den nächsten Monaten steigen werden. Mit einem Plus von knapp 15 Punkten erreichte der Teilindex der Einkommensstimmung aktuell 36 Zähler. Einen höheren Wert hatte er zuletzt vor einem halben Jahr gezeigt. Auch im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat steht ein kleines Plus zu Buche. Wesentlicher Grund für den Optimismus sei die Annahme, dass sich die Beschäftigung in Deutschland, die 2012 ein Rekordhoch erreicht hatte, auch in diesem Jahr stabil entwickeln werde, erläuterte Bürkl. Auch die Inflation werde 2013 vermutlich moderat ausfallen, was die Kaufkraft der Einkommen stärke.Im Sog dieser Erwartungen wollen die Verbraucher laut der GfK-Umfrage wieder zunehmend in werthaltige Güter investieren. Mit einem Plus von 15,2 auf 35,3 Zähler wurden die Verluste aus dem Vormonat von gut 9 Punkten mehr als ausgeglichen. Die GfK verwies in diesem Zusammenhang auf die niedrige Sparneigung, welche die Konsumlaune stütze. Trotz der augenblicklichen Ruhe auf den internationalen Finanzmärkten sei das Vertrauen in den Finanzsektor bei den Verbrauchern noch nicht wiederhergestellt. Außerdem liege das Zinsniveau in Deutschland weiterhin deutlich unterhalb der Inflationsrate. Deshalb hielten es die Konsumenten für ratsam, ihre finanziellen Mittel tendenziell eher in werthaltige Anschaffungen zu investieren, als sie auf die hohe Kante zu legen.